Weltgrößter Prothesenhersteller Ottobock will an die Börse

Den größten Teil des Emissionsvolumens steuert die Eigentümerfamilie Näder bei. Zudem sollen neue Aktien für rund 100 Millionen Euro ausgegeben werden, der Erlös daraus kommt dem Unternehmen zugute. Im Vorfeld war in Finanzkreisen von einer Bewertung von rund sechs Milliarden Euro die Rede. Organisiert wird der Börsengang federführend von den Investmentbanken BNP Paribas, Deutsche Bank und Goldman Sachs.
Umsatz 2024 bei 1,43 Milliarden Euro
Ottobock ist das erste deutsche Unternehmen, das sich nach der Sommerpause mit Börsenplänen an die Öffentlichkeit wagt. Der Pharmahersteller Stada, der ebenfalls als Börsenkandidat gehandelt worden war, wurde Anfang September stattdessen an ein Konsortium um den Finanzinvestor CapVest verkauft.
Ottobock erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit weltweit 9.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz um 1,43 Milliarden Euro und ein bereinigtes operatives Ergebnis (EBITDA) von 321 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2025 stieg der Umsatz um 14 Prozent auf 760 Millionen Euro, das bereinigte EBITDA verbesserte sich um rund ein Drittel auf 175 Millionen Euro. "Der geplante Börsengang wird es Ottobock ermöglichen, noch stärker in neue Technologien zu investieren, seine globale Präsenz auszubauen und weiterhin neue Maßstäbe in Human Bionics zu setzen", sagte Vorstandschef Oliver Jakobi.
Das Unternehmen war erst 2024 wieder vollständig in Familienbesitz gekommen. Der schwedische Finanzinvestor EQT verkaufte seine Minderheitsbeteiligung von 20 Prozent nach sieben Jahren an Mehrheitsgesellschafter Hans-Georg Näder und dessen Familie zurück. Finanziert wurde der Rückkauf mit teuren Krediten, mit dem Börsengang könnte die Familie diese tilgen. Ein erster Anlauf an die Börse war 2022 abgeblasen worden.
(APA/Reuters)
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