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UEFA vergibt Supercup 2026 an Salzburg

In Red Bull Arena wird UEFA-Supercup 2026 vergeben
In Red Bull Arena wird UEFA-Supercup 2026 vergeben ©APA/THEMENBILD
Das Spiel um den europäischen Fußball-Supercup geht am 12. August 2026 in der Red Bull Arena in Wals-Siezenheim bei Salzburg über die Bühne. Das gab die UEFA am Donnerstagabend bekannt. In dieser Partie treffen die zu diesem Zeitpunkt regierenden Champions-League- und Europa-League-Sieger aufeinander. Die bisher letzte Supercup-Partie endete im vergangenen August in Udine mit einem Erfolg von Paris Saint-Germain über Tottenham.

Red Bull Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter bezeichnete die Vergabe des Supercup-Spiels an die Heimstätte der "Bullen" gegenüber der APA als "große Ehre und als Anerkennung unserer Arbeit in den vergangenen Jahren, in denen wir regelmäßig in der UEFA Champions League und der UEFA Europa League - in der wir dieses Jahr nach sechs Jahren Königsklasse erstmals wieder dabei sind - vertreten waren. Das haben auch die Verantwortlichen der UEFA mitbekommen und uns letztlich für die Austragung des UEFA Super Cups ausgewählt."

Das Großereignis werde nicht nur für den Club und den österreichischen Fußball, "sondern auch für unsere wunderschöne Stadt und die gesamte Region ein bedeutendes Highlight sein", sagte Reiter. Der Geschäftsführer sitzt schon seit längerer Zeit im Executive Board der ECA (European Club Association), das wiederum in einem "exzellenten Austausch mit der UEFA" stehe.

UEFA kam auf Salzburg zu

Zudem spiele man seit über einem Jahrzehnt regelmäßig in europäischen Clubbewerben, "und das hilft dann auch ein stückweit, solche Anfragen direkt zu erhalten", erzählte Reiter. "Da kennen sie auch mittlerweile unsere hervorragende Arbeitsweise hier in Salzburg, was im konkreten Fall dazu führte, dass Giorgio Marchetti, stellvertretender Generalsekretär der UEFA, auf uns zugekommen ist und gefragt hat, ob wir uns vorstellen könnten, das Supercupfinale 2026 in der Red Bull Arena gemeinsam mit der UEFA auszutragen." In den vergangenen Wochen habe es vertrauensvolle und gute Gespräche auf verschiedenen Ebenen gegeben, "die letztlich zu dieser für uns sehr positiven Entscheidung geführt haben".

Nun könne man "als Teil des österreichischen Fußballs unter Beweis stellen, dass unser Land in der Lage ist, Finalspiele professionell und erfolgreich auszurichten". Dies habe der ÖFB im Rahmen der EURO 2008 "eindrucksvoll gezeigt", betonte Reiter. In Salzburg gingen bei dieser Endrunde drei Spiele über die Bühne. Unabhängig davon verfüge die Stadt über umfassende Erfahrungen mit Großveranstaltungen ähnlicher Größenordnung. Dies würden unter anderem die Champions-League-Duelle mit dem FC Bayern, Liverpool oder Paris Saint-Germain mit jeweils über 30.000 Zuschauern belegen, so Reiter.

Aufgrund des Supercups sei ein "bedeutender Besucherstrom nach Salzburg" zu erwarten, "der nicht nur dem sportlichen Ereignis beiwohnt, sondern auch die Stadt und die Region erkundet. Daraus ergeben sich positive Impulse für den Tourismus sowie die Kultur, die sowohl in Salzburg als auch in ganz Österreich eine zentrale Rolle einnehmen."

Reiter rechnet mit "wirtschaftlichen Vorteilen" für "Bullen"

Weiters sei für den Club neben einem Imagegewinn auch mit wirtschaftlichen Vorteilen zu rechnen. "Die konkrete Höhe dieser Effekte lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht exakt beziffern, da die Detailplanung gerade erst begonnen hat", sagte Reiter.

Erfreut ist auch der ÖFB. "Es ist eine große Ehre und Freude, dass der UEFA Super Cup 2026 in Salzburg stattfinden wird. Der FC Salzburg unter Führung von Stephan Reiter hat in den letzten Jahren unzählige UEFA-Bewerbsspiele auf höchstem Niveau abgewickelt und sich als perfekter Standort für dieses internationale Großereignis präsentiert. Dabei unterstreichen wir gemeinsam mit den Salzburgern unseren Anspruch, als perfekte Gastgeber aufzutreten und den internationalen Gästen ein unvergessliches Fußballfest zu bereiten", erklärte der ÖFB-Aufsichtsratsvorsitzende Josef Pröll.

Siebentes europäisches Club-Finalspiel in Österreich

Aufgrund des Supercup-Zuschlags an Salzburg geht bereits zum siebenten Mal ein Finalspiel im europäischen Clubfußball in Österreich über die Bühne, gleichzeitig zum ersten Mal nicht im Happel-Stadion bzw. Praterstadion. Im Meistercup bzw. in der Champions League wurde vier Mal der Titel in der Bundeshauptstadt vergeben (1964 Inter Mailand - Real Madrid 3:1, 1987 FC Porto - Bayern 2:1, 1990 AC Milan - Benfica 1:0, 1995 Ajax - Milan 1:0). Zudem fand im Prater ein Endspiel im Cup der Cupsieger statt (1970 Manchester City - Gornik Zabrze 2:1), und SV Salzburg absolvierte hier das Hinspiel im UEFA-Cup-Finale 1994 (0:1 gegen Inter Mailand).

Ein weiteres Highlight im Happel-Stadion war das EM-Finale 2008 zwischen Spanien und Deutschland (1:0). Spiele dieser Kategorie sind aufgrund des aktuellen Zustands des größten Stadions Österreich undenkbar, die Kriterien für die Austragung eines Finalspiels in der Champions, Europa oder Conference League werden schon längst nicht mehr erfüllt.

In diesen drei Bewerben käme auch Wals-Siezenheim allein schon aufgrund der Kapazität von rund 30.000 Zuschauern nicht für ein Endspiel infrage, Supercuppartien vergibt die UEFA aber gerne an kleinere Stadien abseits der großen Metropolen. So wurde der Supercup in jüngerer Vergangenheit unter anderem in Helsinki (2022), Belfast (2021), Tallinn (2018), Skopje (2017), Trondheim (2016) oder Tiflis (2015) entschieden.

(APA)

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