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Aktivisten: Drohne traf ein Hauptboot der Gaza-Hilfsflotte

Eines der Boote der neuen Gaza-Hilfsflotte ist den Organisatoren zufolge in tunesischen Gewässern von einer Drohne getroffen worden. Es handle sich um eines der Hauptboote, auf dem sich die Mitglieder des Lenkungsausschusses der Bewegung Global Sumud Flotilla befunden hätten. Alle sechs Passagiere und Besatzungsmitglieder seien in Sicherheit, hieß es in einer Mitteilung u. a. auf Instagram. Die Organisatoren wollen am Dienstag bei einer Pressekonferenz dazu informieren.

Videos auf dem Instagram-Kanal aus der Nacht sollen das Geschehene dokumentieren: Zu sehen ist, wie eine Art Feuerball vom Himmel auf ein Boot herab rast und dort mit grellem Licht einschlägt. Es sei ein Brandschaden auf dem Hauptdeck und im Lagerraum unter Deck entstanden, hieß es. "Aggressionen, die darauf abzielen, uns einzuschüchtern und unsere Mission zu behindern, werden uns nicht abschrecken." Das Boot segelt demnach unter portugiesischer Flagge.

Thunberg Teil der Flotte

Im Mai hatten Aktivisten der Bewegung Freedom Flotilla Coalition, die ebenfalls mit einem Schiff mit Hilfsgütern für die notleidenden Palästinenser im Gazastreifen unterwegs waren, von einem Drohnenangriff nahe der Mittelmeerinsel Malta berichtet. Die Global Sumud Flotilla will die israelische Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen und Hilfsgüter in den Küstenstreifen bringen. Sie ist nach Angaben der Organisatoren die bisher größte Aktion ihrer Art. Die aktuellen Boote sind Anfang September in Barcelona gestartet. An Bord ist auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie war zuletzt mit einer Solidaritätsaktion an Bord der "Madleen" gescheitert. Israel hat in der Vergangenheit Versuche von Aktivisten, die Seeblockade vor dem Gazastreifen zu durchbrechen, stets verhindert.

Auch die unabhängige UNO-Berichterstatterin für die von Israel besetzten palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, kommt in einem Video auf Instagram zu dem mutmaßlichen Angriff zu Wort. Sie spricht darin von einem großen Schock und sagt zugleich, der Vorfall müsse zunächst verifiziert werden. Es gebe aber unter anderem Drohungen gegen die Flotte, die von Israel ausgingen. Albanese hatte Israel voriges Jahr in einem Bericht Völkermord an den Palästinensern im Zuge des Gaza-Kriegs gegen die militante Hamas-Organisation vorgeworfen. Israel wiederum spricht ihr Fairness und Unparteilichkeit ab. Die US-Regierung hatte im Juli Sanktionen gegen Albanese verhängt und ihr ebenfalls Voreingenommenheit und Antisemitismus vorgeworfen.

(APA/dpa)

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