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Extremschwimmer Hengl trotzt Magen-Darm und Sturm

©Privat, Gabriel Böhler
Bernhard Hengl kämpft sich beim "Wörthersee Swim 2025" trotz Rückschlägen ans Ziel und gewinnt seine Altersklasse.

Er hatte allen Grund, den Start abzusagen, doch Bernhard Hengl schwamm trotzdem los und wurde belohnt: Der 42-jährige Extremsportler aus Dornbirn hat am Wochenende im Rahmen seiner "Alpine Seven"-Tour erfolgreich den Wörthersee durchquert.

Hengl zeigt es an: drei von sieben Seen hat er bereits durchschwommen ©Privat

Siebzehn Kilometer, ein Ziel

Der gebürtige Dornbirner will sieben Alpenseen in Österreich, der Schweiz und Italien durchqueren, um auf Neurofibromatose (NF) aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln. Am Samstag stand im Rahmen des "Wörthersee Swim 2025" mit dem Kärntner See die dritte Etappe an. Die Strecke: 17 Kilometer von Velden nach Klagenfurt. Die Bedingungen: alles andere als ideal.

Krankheit, Wellen, fehlende Verpflegung

Denn Hengl startete mit einem Handicap: In der Woche vor dem Wettkampf konnte er wegen eines Magen-Darm-Infekts nicht trainieren, ließ er seine Follower in den sozialen Medien wissen. Trotzdem trat er an.

"Nach zwei Kilometern wurde es brutal", schilderte er nach dem Rennen. Starke Wellen machten ihm zu schaffen, erst nach acht Kilometern, also etwa nach der Hälfte der Strecke, fand er seinen Rhythmus.

Ein nächtlicher Sturm hatte zudem sämtliche Signalbojen weggeblasen. Hengl konnte dadurch die zweite und dritte Verpflegungsstation nicht finden, ein massiver Nachteil bei einer derart langen Distanz ohne Neoprenanzug.

Bernhard Hengl vor dem Start in Velden am Wörthersee, das Ziel Klagenfurt vor Augen.

Platz eins trotz allem

Trotz aller Widrigkeiten erreichte Hengl das Ziel nach 5 Stunden, 14 Minuten und 52 Sekunden. Damit sicherte er sich den Sieg in seiner Altersklasse (31–50 Jahre, ohne Neopren) und wurde unter allen Männern ohne Neoprenanzug der viertschnellste Teilnehmer.

Sein Durchhaltewille ist umso bemerkenswerter, da er erst vor gut zwei Monaten als erster Österreicher den Bodensee der Länge nach durchschwommen hatte. Ein Rekord, der überregional für Aufsehen sorgte.

Hengl nach seiner Bodenseequerung bei der Ankunft in Bregenz. ©Gabriel Böhler

Nächstes Ziel bereits vor Augen

Vor dem Bodensee schwamm Hengl bereits durch den Attersee in Oberösterreich und auch die Seen Nummer vier und fünf steht bereits fest. Im Juli des kommenden Jahres möchte er durch den 39 Kilometer langen Schweizer Vierwaldstättersee schwimmen, anschließend steht der 59 Kilometer lange Gardasee auf dem Plan.

(VOL.AT)

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