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Top-Investor warnt vor US-Finanzcrash

©APA Picturedesk / CANVA
Ray Dalio hatte bereits die Finanzkrise von 2008 vorausgesagt. Nun warnt er erneut vor einem Crash.

Der US-Milliardär und Hedgefonds-Gründer schlägt Alarm: Die Vereinigten Staaten könnten seiner Einschätzung nach in den kommenden Jahren gleich doppelt in die Krise schlittern – wirtschaftlich und politisch.

Dalio warnt vor einem "debt-induced heart attack", einem durch Schulden verursachten "Herzinfarkt”, der seiner Analyse zufolge innerhalb der nächsten drei Jahre eintreten könnte. Grund dafür sei die extreme Schieflage zwischen Einnahmen und Ausgaben. Die US-Regierung gibt jährlich rund 7 Billionen Dollar aus, nimmt jedoch nur etwa 5 Billionen Dollar ein. Dieses Defizit muss über immer neue Staatsanleihen gedeckt werden – doch dafür schwinde die weltweite Nachfrage.

Die Folge: Die US-Notenbank steht vor zwei unattraktiven Optionen. Entweder sie erhöht die Zinsen, wodurch Zahlungsausfälle bei Anleihen riskiert würden, oder sie druckt neues Geld, um Schulden zu finanzieren, was das Vertrauen in den Dollar gravierend beeinträchtigen würde. Beides könnte einen Crash auslösen.

Dalio fordert daher dringend eine Konsolidierung: Das Haushaltsdefizit müsse wieder auf etwa drei Prozent des BIP gesenkt werden – ein Niveau, das in den 1990er-Jahren noch erreicht wurde.

Demokratie-Alarm

Neben der Schuldenproblematik sieht Dalio auch eine politische Gefahr: Die USA könnten in eine Art moderne Autokratie abgleiten. Er verweist auf Parallelen zur Politik der 1930er-Jahre, die von wachsender Ungleichheit, Misstrauen in staatliche Institutionen und starken staatlichen Eingriffen in die Wirtschaft geprägt war.

Als Beispiel nennt Dalio den Erwerb eines 10-Prozent-Anteils der US-Regierung am Chipriesen Intel. Auch Versuche, die Unabhängigkeit der Federal Reserve zu schwächen – etwa durch politische Ernennungen oder gar Entlassungen von Notenbankern – hält er für brandgefährlich. Solche Entwicklungen könnten das Vertrauen in die Stabilität der amerikanischen Demokratie und ihrer Währung erschüttern.

Seine Warnungen zeigen bereits Wirkung: Internationale Investoren ziehen sich zunehmend aus US-Staatsanleihen zurück und investieren stattdessen in Gold, den klassischen sicheren Hafen in Krisenzeiten.

(VOL.AT)

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