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Neustart für FISAplus-Filmförderung mit 80 Mio. Euro

Berühmter Wien-Dreh: "Mission Impossible"
Berühmter Wien-Dreh: "Mission Impossible" ©APA/HERBERT NEUBAUER
Die Zukunft der österreichischen Filmförderung war nach budgetbedingten Radikalmaßnahmen das größte Sorgenkind der heimischen Kulturpolitik. Mit (dem heutigen) 1. September wird nun wenigstens die im Wirtschaftsministerium angesiedelte Förderschiene FISAplus auf neue Beine gestellt. 80 Millionen Euro stehen laut Aussendung heuer dafür zur Verfügung. Bisher waren die Mittel ungedeckelt. Seit 2023 waren 193 Projekte mit einer Gesamtsumme von 180 Mio. Euro gefördert worden.

"Jeder Förder-Euro löst das Dreifache an Investitionen aus und kommt über Steuern und Abgaben mehrfach in die Staatskasse zurück. Darüber hinaus machen wir damit Österreich international sichtbar, stärken unsere Wirtschaft und sichern Jobs", machte sich Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) in einer Aussendung praktisch alle Argumente der Filmbranche zu eigen, die gegen einen Stopp der als ÖFI+ firmierenden Förderungen des Kulturministeriums protestierte.

Neue Richtlinien

Während man dort Gespräche mit der Branche gesucht und eine Arbeitsgruppe eingerichtet hat, internationale Streaming-Anbieter mit einer "Investment obligation" zur Kasse bitten und sich bei den Förderungen künftig stärker auf den Kunstfilm konzentrieren will, hat man im Wirtschaftsministerium nun frisches Geld locker gemacht. Auch die Förderrichtlinien wurden adaptiert - "unter anderem mit verpflichtenden Standortgesprächen für Großprojekte, damit Anträge besser vorbereitet, schneller bewilligt und die Produktionen mit mehr Wertschöpfung und internationaler Sichtbarkeit in Österreich umgesetzt werden", so Hattmansdorfer.

Zu den überarbeiteten FISAplus-Richtlinien, die vorerst bis Ende 2027 gelten, zählen auch klare Kostenregeln, neue Antragsfristen (Anträge können maximal zehn Monate vor Drehbeginn gestellt werden) und die Reservierung von 30 Prozent der Mittel für "internationale Serviceproduktionen, da diese nachweislich die höchste Wertschöpfung in Österreich bringen".

Gespräche über "Investment obligation"

Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Obmann des Fachverbands Film- und Musikwirtschaft in der Wirtschaftskammer, begrüßte die Maßnahmen im Ö1-Morgenjournal: "Damit ist sichergestellt, dass die im Winter 25/26 und für nächstes Jahr projektierten Projekte im Bereich Streaming und Fernsehen auch tatsächlich stattfinden können." Auch die Gespräche über eine "Investment obligation", die "ein Gamechanger" sein könnte, kämen "viel schneller als gedacht" in Gang. Laut Dumreicher-Ivanceanu soll es bereits Mitte Oktober dazu ein Treffen geben. Das von der Branche favorisierte und international erfolgreiche Tax Credit-Modell mit automatischen Steuerrückzahlungen ist laut "Kurier" dagegen vom Tisch.

(APA)

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