Houthi bestätigen Tod von "Premier" bei Angriff Israels

Schon am Freitag hatt es aus Houthi-nahen Quellen geheißen, "Ministerpräsident" Ahmed al-Rahawi sei getötet worden - neben mehreren Leibwächtern. Auch das jemenitische Nachrichtenportal "Adan al-Ghad" hatte unter Berufung auch nicht näher genannte Quellen von der Tötung Rahawis berichtet. Er soll demnach mit mehreren Begleitern in einem Wohnhaus getroffen worden sein. Die Houthi hatten sich am Freitag zunächst nicht selbst dazu geäußert.
Israelischer Verteidigungsminister: "Zerschmetternder Schlag"
Israels Verteidigungsminister Israel Katz nannte die Militäraktion einen "zerschmetternden Schlag". "Dies ist erst der Anfang", fügte er hinzu. Al-Mashat kündigte in einer Fernsehansprache Vergeltung an. Die Haltung der Gruppe werde sich nicht ändern, "egal wie groß die Herausforderungen sind".
Israel hatte am Freitag erklärt, der Luftangriff vom Donnerstag habe dem Generalstabschef, dem Verteidigungsminister und anderen hochrangigen Funktionären der mit dem Iran verbündeten Gruppe gegolten. Das Ergebnis werde derzeit überprüft. Ob der Verteidigungsminister der Huthi unter den Opfern ist, ging aus der Erklärung Mashats nicht hervor.
Rahawi eher politische Symbolfigur
Rahawi war im August vergangenen Jahres von den Houthi zum "Regierungschef" ernannt worden. Beobachtern in Sanaa zufolge galt er allerdings lediglich als symbolische Figur ohne nennenswerten Einfluss. Die Houthi haben in den von ihnen kontrollierten Gebieten des Jemen, darunter die Hauptstadt Sanaa, eine Art Parallelregierung gebildet. Diese Regierung hat keine internationale Anerkennung. Sie repräsentiert nur den Houthi-Apparat in den von ihnen kontrollierten Gebieten.
Seit Beginn des Gaza-Krieges greifen die Houthi Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen an - nach eigenen Angaben als Ausdruck ihrer Solidarität mit der Hamas. Sie werden von Israels Erzfeind Iran unterstützt. Israel greift im Gegenzug Ziele im Jemen an, die es nach eigenen Angaben im Zusammenhang mit den militärischen Aktivitäten der Houthi sieht.
Die Houthi bezeichnen sich offiziell als "Ansar Allah" ("Unterstützer Gottes") und sind nach Einschätzung von Experten die stärkste Kraft im Jemen, wo seit 2014 ein Bürgerkrieg herrscht.
Nachfolger umgehend ernannt
Mit der Verkündung von Rahawis Tod wurde umgehend ein Nachfolger ernannt. Der oberste politische Rat der Houthi habe Mohammed Ahmed Miftah zum "amtierenden Ministerpräsidenten" ernannt, erklärte die Organisation laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Saba, die von den Houthi kontrolliert wird. Mohammed Ahmed diente bisher als Vize Rahawis.
Die Houthi kündigten zudem Vergeltung für die Tötung Rahawis an. "Wir werden uns rächen", sagte Anführer Mashat am Samstag in einer Videobotschaft. Israel stünden "dunkle Tage bevor", warnte Mashat. Er rief ausländische Unternehmen auf, Israel zu verlassen, "bevor es zu spät ist".
(APA/Reuters/dpa/AFP)
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