AA

Fünf Gesichter des Grauens: Wie Serienmörder die USA traumatisierten

Die bekanntesten Serienmörder der USA: Ted Bundy, Jeffrey Dahmer & Co
Die bekanntesten Serienmörder der USA: Ted Bundy, Jeffrey Dahmer & Co ©AP/Netflix/Picturedesk.com
Fünf Männer, fünf Abgründe: Von charmant bis kannibalisch – die USA wurden durch ihre Serienmorde traumatisiert.

Wer waren Bundy, Ridgway, Dahmer, Gacy und Ramirez? Ein Blick auf Täter, Taten und Folgen.

Ted Bundy – Der manipulative Verführer

Ted Bundy © AP / picturedesk.com

Psychogramm und Taten
Ted Bundy gilt als Inbegriff des "Wolf im Schafspelz". Äußerlich gepflegt, gebildet und wortgewandt, gelang es ihm, das Vertrauen unzähliger Frauen zu gewinnen – mit teils banalen Tricks wie Gipsverbänden oder falschen Polizeimarken. Zwischen 1974 und 1978 entführte, vergewaltigte und tötete er mindestens 30 Frauen, meist Studentinnen. Viele Opfer wurden entstellt, einige Leichen missbrauchte er nach dem Tod. Sein Geständnis kurz vor der Hinrichtung deutet auf weit mehr Opfer hin.

Juristische Folgen
1979 wurde Bundy in Florida in einem international beachteten Prozess dreifach zum Tode verurteilt. Während der Verhandlung trat er selbst als Anwalt auf – eine Bühne, die er für Manipulation nutzte. 1989 wurde er auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.

Gary Ridgway – Der Serienmörder mit System

Gary Leon Ridgway ©AFP

Hintergrund und Taten
Gary Ridgway, bekannt als "Green River Killer", tötete zwischen 1982 und 1998 mindestens 49 Frauen, vorwiegend Prostituierte oder obdachlose Frauen im Großraum Seattle. Er wählte seine Opfer gezielt aus, erdrosselte sie meist und entsorgte die Leichen an abgelegenen Orten – vielfach in der Nähe des Green River. Ridgway kehrte zu einigen Tatorten zurück, um mit den Leichen sexuelle Handlungen vorzunehmen.

Ermittlungen und Geständnis
Die Polizei tappte lange im Dunkeln – trotz seiner mehrfachen Verhaftung in den 80er-Jahren. Erst mit modernen DNA-Technologien konnte man ihn 2001 überführen. Um die Todesstrafe zu vermeiden, gestand er 2003 insgesamt 48 Morde. Er selbst behauptete, "so viele wie möglich" getötet zu haben, weil Prostituierte "leichte Beute" gewesen seien. Ridgway verbüßt seine Strafe lebenslang ohne Aussicht auf Freilassung.

Jeffrey Dahmer – Der Kannibale von Milwaukee

Jeffrey Dahmer ©Netflix / Everett Collection / picturedesk.com

Taten und Motivation
Jeffrey Dahmer ermordete zwischen 1978 und 1991 siebzehn junge Männer und Jungen. Seine Verbrechen zählen zu den verstörendsten in der Kriminalgeschichte der USA. Er betäubte seine Opfer mit Drogen, erwürgte sie und verstümmelte ihre Körper. Teile der Leichen bewahrte er in seinem Apartment auf, andere kochte oder aß er. Dahmer versuchte, einige Opfer durch Gehirnoperationen zu "Zombies" zu machen – unfreiwillige Sexsklaven.

Festnahme und Tod
Er flog 1991 auf, als ein Opfer fliehen und die Polizei zu seiner Wohnung führen konnte. Die Ermittler fanden Schädel, Organe in Kühlschränken sowie Fotografien seiner Taten. 1992 wurde er zu 16-mal lebenslanger Haft verurteilt. Zwei Jahre später wurde er im Gefängnis von einem Mithäftling erschlagen.

John Wayne Gacy – Der "Killer-Clown"

John Wayne Gacy ©AP / picturedesk.com

Doppelleben und Morde
John Wayne Gacy war in den 1970er-Jahren als sozial engagierter Geschäftsmann bekannt – er trat auf Kindergeburtstagen als Clown "Pogo" auf, war politisch aktiv und bei Nachbarn beliebt. Hinter dieser Fassade jedoch verbarg sich ein Serienmörder, der 33 Jungen und junge Männer im Alter zwischen 14 und 21 ermordete. Er lockte sie mit Versprechungen von Arbeit, betäubte, fesselte und vergewaltigte sie, bevor er sie erwürgte.

Aufdeckung und Wirkung
1978 führte das Verschwinden eines Jugendlichen zu einer Hausdurchsuchung – unter dem Fußboden seines Hauses entdeckte man die Leichen von 29 Opfern. Gacy wurde 1980 zum Tode verurteilt und 1994 hingerichtet. Sein Fall löste Debatten über die Überprüfung von Vorstrafen und psychische Erkrankungen bei Ehrenamtlichen aus. Während der Hinrichtung durch eine Giftspritze kam es zu Komplikationen, wodurch der Vorgang zunächst unterbrochen werden musste. Erst beim zweiten Versuch konnte die Exekution vollzogen werden und endete nach insgesamt 18 Minuten. In dem Moment, als John Wayne Gacy offiziell für tot erklärt wurde, brach bei einem Großteil der wartenden Zuschauer auf dem Gelände Jubel aus.

Richard Ramirez – Der "Night Stalker"

Richard Ramirez © Alan Greth / Zuma / picturedesk.com

Angst in Kalifornien
Der Satanismus anhängende Richard Ramirez terrorisierte Los Angeles und San Francisco zwischen 1984 und 1985. Seine Einbrüche, Folterungen, Vergewaltigungen und Morde erfolgten scheinbar wahllos: Männer, Frauen, Kinder – er kannte keine Altersgrenzen. Mindestens 13 Menschen wurden getötet, viele weitere überlebten schwer verletzt. Er zeichnete sich durch sadistische Brutalität aus und hinterließ satanische Symbole an Tatorten.

Ergreifung und Prozess
Nach Veröffentlichung seines Fahndungsfotos erkannte ihn ein Bürger, und eine Menschenmenge stellte ihn in East L. A. 1989 wurde Ramirez zu 19-facher Todesstrafe verurteilt. Bis zu seinem Tod 2013 saß er im Todestrakt von San Quentin.

(VOL.AT)

  • VOL.AT
  • Welt
  • Fünf Gesichter des Grauens: Wie Serienmörder die USA traumatisierten