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Forschung warnt: Wrack der Titanic wird bis 2030 verschwunden sein

Das Wrack der Titanic liegt seit 1912 am Meeresgrund und wird laut Forschern bis spätestens 2030 vollständig durch mikrobiellen Abbauprozesse zersetzt sein.
Das Wrack der Titanic liegt seit 1912 am Meeresgrund und wird laut Forschern bis spätestens 2030 vollständig durch mikrobiellen Abbauprozesse zersetzt sein. ©APA/AFP
Das berühmteste Schiffswrack der Welt rostet unaufhaltsam dahin. Ein internationales Forschungsteam dokumentiert den fortschreitenden Zerfall – bald bleibt nur noch Erinnerung.

Seit über einem Jahrhundert liegt die RMS Titanic in den Tiefen des Atlantiks. Nun warnen Forscher, dass vom Wrack bis spätestens 2030 nichts mehr übrig sein wird. Die Expedition der OceanGate Titanic Survey dokumentiert seit Jahren den Zerfall. Sichtbare Schäden wie der Einsturz markanter Bereiche und das vollständige Verschwinden des Kapitänsbadezimmers bestätigen die fortschreitende Zersetzung.

Mikroorganismen zersetzen Stahl

Der Verfall erfolgt durch sogenannte "Rusticles" – mikrobiologische Strukturen, die das Eisen des Schiffswracks auf molekularer Ebene abbauen. "Die Natur arbeitet still, aber effektiv – und sie kennt keine Legenden", erklärten beteiligte Wissenschafter. Der Prozess ist biologisch und unumkehrbar.

Diese Aufnahme zeigt die Deckpoller der Titanic – erstmals 1986 von Forschern des Woods Hole Oceanographic Institution dokumentiert. ©APA/AFP

Auch einzigartiges Ökosystem betroffen

Rund um die Titanic hat sich über Jahrzehnte ein eigenständiges maritimes Ökosystem entwickelt. Doch auch dieses ist bedroht. Die Forschungsteams planen letzte Tauchgänge, um verbleibende Strukturen und Artenvielfalt digital zu erfassen, bevor das gesamte Gebiet kollabiert.

Die Aufnahme zeigt ein Schott auf dem Deck der Titanic – fotografiert während des historischen Tauchgangs im Juli 1986 durch das Forschungsteam des Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI). ©APA/AFP

Ein Schiff wird Geschichte

Die Titanic sank in der Nacht auf den 15. April 1912 auf ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York. Nach der Kollision mit einem Eisberg kamen 1514 der 2220 Menschen an Bord ums Leben. Das Schicksal des Luxusdampfers prägte Generationen – in Literatur, Film und Erinnerung. Das Wrack selbst wird nun ebenfalls Geschichte.

(VOL.AT)

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