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Flutkatastrophe in Texas: Trump weist Verantwortung zurück

Während Einsatzkräfte in Texas nach Vermissten suchen, weist US-Präsident Donald Trump jegliche Verantwortung für fehlende Warnungen zurück.
Während Einsatzkräfte in Texas nach Vermissten suchen, weist US-Präsident Donald Trump jegliche Verantwortung für fehlende Warnungen zurück. ©APA/AFP
Mindestens 80 Menschen, darunter zahlreiche Kinder, kamen bei Überschwemmungen in Texas ums Leben. US-Präsident Trump reagiert ausweichend auf Kritik an seiner Krisenpolitik.

Die schweren Regenfälle in Texas haben zu massiven Überschwemmungen geführt. Laut Behörden starben mindestens 80 Menschen, darunter auch 28 Kinder. Zahlreiche weitere Personen werden vermisst. Rettungskräfte suchen weiterhin in den betroffenen Regionen nach Überlebenden.

Trump vermeidet Antworten auf kritische Fragen

Bei einer Pressekonferenz in Washington wurde Präsident Donald Trump mit Kritik an früheren Budgetkürzungen beim Wetterdienst konfrontiert. Auf die Frage eines Reporters, ob diese Kürzungen die Warnsysteme beeinträchtigt hätten, antwortete Trump: "Ich kann Sie nicht hören" und wandte sich einem anderen Thema zu.

Später schüttelte er lediglich den Kopf, als nach einer möglichen Überarbeitung der Budgetpolitik gefragt wurde.

Das Ausmaß der Zerstörung ist riesengroß. ©APA/AFP
©APA/AFP
Zahlreiche Helfer bei der Suche nach Vermissten. ©APA/AFP

Kritik an Kürzungen beim Wetterdienst

Seit Beginn seiner Amtszeit hatte Trump die Mittel für den Nationalen Wetterdienst (NWS) sowie die Klimabehörde NOAA deutlich reduziert. Zahlreiche Fachkräfte wurden entlassen. In den betroffenen Gebieten bemängelten lokale Behörden, dass keine rechtzeitigen Warnungen vor der Flut ausgegeben wurden.

Trump kündigte an, die entlassenen Meteorologen nicht wieder einzustellen. Auch zur Zukunft der Katastrophenschutzbehörde FEMA äußerte er sich vage: "Darüber können wir später reden."

Biden-Regierung als Sündenbock

Trump machte die Vorgängerregierung unter Joe Biden für mögliche Versäumnisse im Katastrophenmanagement verantwortlich. "Das war nicht unsere Organisation", so Trump. Gleichzeitig erklärte er jedoch: "Ich würde aber auch Biden nicht die Schuld dafür geben." Die Katastrophe sei laut Trump eine "Jahrhundertkatastrophe".

Experten warnten im Vorfeld

Bereits im Mai hatten fünf ehemalige Direktoren des NWS in einem offenen Brief an das Weiße Haus vor den Folgen der geplanten Budgetkürzungen gewarnt. In dem Schreiben hieß es, Einsparungen bei der NOAA könnten lebensbedrohliche Konsequenzen haben.

Konkret wurde auf die Gefährdung der Wetterforschung, der Satellitenüberwachung und der Vorhersagegenauigkeit hingewiesen. "Das dürfen wir nicht zulassen", betonten die Verfasser.

Trump hatte zuvor angekündigt, Bundesmittel für Hilfsmaßnahmen bereitzustellen und beabsichtigt, die betroffenen Gebiete in Kürze persönlich zu besuchen.

(VOL.AT)

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