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Shein unter Druck: Millionenstrafe für falsche Rabattaktionen

Billigmode, hohe Kosten: Die Konsequenzen für irreführende Rabatte sind für Shein nun spürbar.
Billigmode, hohe Kosten: Die Konsequenzen für irreführende Rabatte sind für Shein nun spürbar. ©APA/AFP
Frankreichs Wettbewerbsbehörde verhängt Millionenstrafe gegen den chinesischen Onlinehändler Shein. Der Vorwurf: Konsument:innen seien bei vermeintlichen Rabatten systematisch in die Irre geführt worden.

Die französische Wettbewerbs- und Antibetrugsbehörde DGCCRF hat gegen den Billigmode-Anbieter Shein eine Geldstrafe von 40 Millionen Euro verhängt. Laut Mitteilung der Behörde hat das Unternehmen Verbraucherinnen und Verbraucher auf seiner französischen Website mit irreführenden Rabattaktionen getäuscht.

Zwischen dem 1. Oktober 2022 und dem 31. August 2023 analysierte die DGCCRF Tausende rabattierte Produkte und stellte dabei weitreichende Manipulationen fest:

  • 57 Prozent der untersuchten Artikel boten keine echten Preisnachlässe.
  • In 19 Prozent der Fälle fiel der Rabatt geringer aus als angegeben.
  • Bei 11 Prozent der Produkte wurde der Preis sogar erhöht.

Ein häufiger Trick: Vor Rabattaktionen wurden Preise künstlich angehoben oder vorherige Preisnachlässe nicht berücksichtigt – wodurch die beworbenen "Sonderangebote" einen falschen Eindruck von Ersparnis vermittelten.

Kritik auch an Umweltversprechen

Neben den Preispraktiken beanstandete die DGCCRF auch nicht belegte Umweltaussagen des Unternehmens. So habe Shein etwa behauptet, seine CO₂-Emissionen um 25 Prozent reduziert zu haben – ohne dafür eine nachprüfbare Grundlage zu liefern.

Shein muss in Frankreich 40 Millionen Euro Strafe wegen irreführender Rabatte zahlen ©APA/AFP

Reaktion des Unternehmens

Ein Sprecher des Konzerns erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass man bereits im März 2024 von der französischen Behörde über die Vorwürfe informiert worden sei. Shein habe daraufhin sofort Abhilfemaßnahmen eingeleitet, die "kurz darauf abgeschlossen" worden seien. "Alle aufgezeigten Probleme wurden bereits vor mehr als einem Jahr behoben", betonte der Sprecher.

Rabatte, die keine waren: Bei über der Hälfte der geprüften Produkte entpuppte sich der Preisnachlass als Scheinangebot. ©APA/AFP

(VOL.AT)

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