Zollstreit mit den USA: EU drängt auf rasche Einigung vor US-Frist

In Washington setzen Vertreter der Europäischen Union und der USA heute, Donnerstag, ihre Verhandlungen über eine mögliche Beilegung des transatlantischen Zollkonflikts fort. Hintergrund ist die Drohung von US-Präsident Donald Trump, ab dem 9. Juli zusätzliche Zölle in Kraft zu setzen, sollten die Gespräche ohne Entgegenkommen seitens der EU bleiben. Ob ein Durchbruch noch rechtzeitig gelingt, blieb zuletzt offen.
Sefcovic und Seibert verhandeln für die EU
Aufseiten der EU nehmen unter anderem Handelskommissar Maros Sefcovic und Björn Seibert, Kabinettschef von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, an den Gesprächen teil. Für die USA führt US-Handelsbeauftragter Jamieson Greer die Verhandlungen. Die EU hatte mehrfach mit Gegenzöllen gedroht, falls keine akzeptable Lösung gefunden werde.
Möglicher Deal mit branchenspezifischen Ausnahmen
Laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus EU-Kreisen könnte ein Kompromiss darin bestehen, dass die USA einen bereits eingeführten Basiszoll grundsätzlich beibehalten dürfen. Im Gegenzug wären Sonderregelungen für besonders betroffene Industriezweige – etwa die Auto-, Chemie-, Pharma-, Stahl- und Aluminiumindustrie – vorgesehen. Trump hatte auf Importe in diesen Bereichen bereits Sonderzölle von bis zu 50 Prozent verhängt.
Von der Leyen: EU weiterhin verhandlungsbereit
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte am Donnerstag in Aarhus, die EU sei grundsätzlich bereit, ein Handelsabkommen mit den USA zu schließen. Gleichzeitig bereite sich die Union auch auf ein Scheitern der Gespräche vor. Ziel sei eine prinzipielle Einigung – idealerweise vor dem 9. Juli.
Merz: "Lieber schnell als kompliziert"
Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz betonte am Donnerstag bei einer Veranstaltung der Volks- und Raiffeisenbanken, dass nun rasch ein pragmatischer Kompromiss gefunden werden müsse. "Hier geht es nicht um ein fein ziseliertes, in allen Details ausverhandeltes Handelsabkommen", sagte der CDU-Chef. Entscheidend sei eine zügige Lösung für zentrale Industriezweige wie Chemie, Automobil, Pharma, Maschinenbau, Aluminium und Stahl.

(VOL.AT)
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