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Niederlande verbieten private Silvesterböller ab 2026

©APA/dpa/Sina Schuldt
Nach jahrelanger Debatte hat das niederländische Parlament ein Böllerverbot beschlossen. Ab dem Jahreswechsel 2026/27 ist privates Feuerwerk tabu – wegen zunehmender Gewalt. Deutschland zögert weiter.

Ab dem Jahreswechsel 2026/2027 dürfen Privatpersonen in den Niederlanden keine Feuerwerkskörper mehr zünden. Das Verbot wurde mit breiter Mehrheit von der Ersten Kammer des Parlaments in Den Haag verabschiedet. Bereits zuvor hatte die Zweite Kammer dem Gesetz zugestimmt.

Hintergrund: Eskalationen und Angriffe auf Einsatzkräfte

Ausschlaggebend für das Verbot war die zunehmende Gewalt rund um Silvester. Immer wieder waren Einsatzkräfte wie Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste mit Feuerwerkskörpern attackiert worden. Dabei kam es zu schweren Verletzungen und sogar Todesfällen. Laut Regierung wurden teils absichtlich Brände gelegt.

Politischer Durchbruch nach Jahren des Widerstands

Die Entscheidung markiert das Ende einer langjährigen politischen Auseinandersetzung. Obwohl sich medizinisches Personal, Behörden, Kommunen sowie Tier- und Umweltschützer seit Jahren für ein Verbot starkgemacht hatten, fehlte lange die parlamentarische Mehrheit.

Erst im Frühjahr 2025 änderte die rechtsliberale Regierungspartei VVD ihren Kurs und unterstützte den Vorstoß der rot-grünen Fraktion und der Tierschutzpartei.

Letzte Böller-Chance zu Silvester 2025

Aus organisatorischen Gründen soll das Verbot erst mit Beginn 2026/27 greifen. Noch in diesem Jahr dürfen Silvesterfans also legal böllern – es könnte das letzte Mal sein.

Offizielle Feuerwerkshows bleiben erlaubt

Statt privater Knallerei sollen öffentliche, zentral organisierte Feuerwerkshows in den Städten die Tradition weiterführen. Auch private Feuerwerke sind künftig möglich, jedoch nur mit spezieller Genehmigung. Der Schmuggel aus Nachbarländern wie Deutschland oder Belgien bleibt jedoch ein Problem.

(dpa/VOL.AT)

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