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Neues Gesetz: Dieses Land verbietet ab Juli das Rauchen im Freien

Frankreich verbietet ab 1. Juli das Rauchen an Stränden, in Parks und Schulnähe – Schutzmaßnahme für Kinder und Jugendliche.
Frankreich verbietet ab 1. Juli das Rauchen an Stränden, in Parks und Schulnähe – Schutzmaßnahme für Kinder und Jugendliche. ©Vladimir Konoplev
Ab 1. Juli ist das Rauchen an französischen Stränden verboten. Auch Parks und Schulumgebungen sind betroffen. Die Maßnahme soll vor allem Kinder und Jugendliche schützen.

Strände ohne Rauch – Frankreich verschärft seine Tabakpolitik deutlich.

Die Regelung ist Teil einer umfassenden Maßnahme zum besseren Schutz der Bevölkerung vor den Gefahren des Tabakkonsums – insbesondere von Kindern und Jugendlichen. Neben Stränden sind künftig auch öffentliche Parks, Schulumgebungen und Unterkünfte für Minderjährige rauchfreie Zonen.

Schutz junger Menschen im Fokus

Hintergrund der Maßnahme ist die Erkenntnis, dass ein Großteil der Raucher bereits vor dem 18. Lebensjahr mit dem Konsum beginnt. Gesundheitsministerin Catherine Vautrin betonte, dass dort, „wo Kinder sind, der Tabak verschwinden muss“. Die nationale Gesetzgebung ersetzt nun bestehende lokale Regelungen – etwa in Marseille, wo bereits seit 2021 ein Rauchverbot am Strand bestand, das jedoch nur begrenzt beachtet wurde.

Skepsis bei Bevölkerung und Initiativen

Einige Bürgerinnen und Bürger äußern Zweifel an der Wirksamkeit des Verbots. Die Umweltinitiative „Clean my Calanques“ berichtete zuletzt von über 2.000 gesammelten Zigarettenkippen an Marseiller Stränden. Auch Anrainer wie die Rentnerin Simone Torrente kritisieren die Maßnahme als übertrieben. Dennoch setzt die Stadtverwaltung auf die stärkere Durchsetzung durch die nationale Polizei, die künftig zuständig ist. Bei Verstößen drohen Strafen von bis zu 135 Euro.

E-Zigaretten weiterhin erlaubt – aber nicht unbegrenzt

Das neue Gesetz umfasst bislang nicht den Konsum von E-Zigaretten, deren Nutzung weiterhin gestattet ist. Die Regierung plant jedoch Einschränkungen, etwa eine Begrenzung des Nikotingehalts und der Aromenvielfalt. Bereits im Februar hatte Frankreich den Verkauf von Einweg-E-Zigaretten untersagt, um Jugendliche besser zu schützen.

Breite Unterstützung in der Bevölkerung

Laut offiziellen Schätzungen sterben jährlich rund 75.000 Menschen in Frankreich an den Folgen des Rauchens. Weitere 5.000 Todesfälle werden dem Passivrauchen zugeschrieben. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 62 Prozent der Französinnen und Franzosen die Ausweitung des Rauchverbots unterstützen.

Fragen und Antworten zum Rauchverbot in Frankreich

Welche Orte betrifft das neue Rauchverbot?
Das Rauchverbot gilt ab 1. Juli 2025 an öffentlichen Stränden in ganz Frankreich. Zudem sind Parks, Bereiche rund um Schulen, Ausbildungsstätten und Unterkünfte für Minderjährige betroffen. Ziel ist der Schutz junger Menschen und öffentlicher Räume.

Was droht bei Verstößen gegen das Rauchverbot?
Wer trotz Verbot an einem der betroffenen Orte raucht, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 135 Euro rechnen. Die Kontrolle obliegt künftig der nationalen Polizei und nicht mehr der kommunalen Verwaltung.

Wer kontrolliert das Rauchverbot an Stränden konkret?
Die Einhaltung des Rauchverbots an Stränden und anderen öffentlichen Orten liegt in der Verantwortung der nationalen Polizei. Sie kann Verstöße ahnden und Bußgelder aussprechen. In der Praxis werden die Kontrollen jedoch je nach Region unterschiedlich intensiv durchgeführt.

Gab es schon ähnliche Verbote in anderen Ländern?
Ja, mehrere europäische Länder haben bereits Rauchverbote an Stränden eingeführt – etwa Spanien oder Italien in bestimmten Regionen. Belgien hat darüber hinaus Einweg-E-Zigaretten landesweit verboten. Frankreich folgt mit seinen Maßnahmen einem europaweiten Trend zu strengeren Tabakregeln.

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