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SpaceX-Rakete explodiert beim Betanken – Das war die Ursache

Feuerball bei SpaceX-Test – Starship-Vorbereitung endet katastrophal
Feuerball bei SpaceX-Test – Starship-Vorbereitung endet katastrophal ©rocketfuture.org via AP
Während der Vorbereitungen für den zehnten Testflug explodierte Starship Ship 36 bei einem Standtest. SpaceX geht von einem Druckbehälterdefekt aus – verletzt wurde niemand.

Ein lauter Feuerball in Texas bremst SpaceX’ Mars-Pläne erneut. Der vorher geplante zehnte Testflug des Starship-Prototyps wurde jäh gestoppt, als Ship 36 in der Nacht auf den 19. Juni bei einem Routine-Standtest explodierte. Ingenieure luden gerade kryogenen Treibstoff in die Tanks, als eine plötzliche Druckstörung im Bugbereich der Rakete eine massive Explosion auslöste. Die gesamte Rakete wurde dabei zerstört, das Testpodest schwer beschädigt. Mitarbeitende konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen – verletzt wurde niemand.

Technischer Defekt als vermutete Ursache

Nach ersten Untersuchungen geht SpaceX davon aus, dass ein sogenannter Composite-Overwrapped-Pressure-Vessel (COPV) im Bugbereich der Rakete versagte. Dabei handelt es sich um einen leichten Hochdruckbehälter, der zur Speicherung von Gasen wie Stickstoff dient. Ein Leck oder Materialfehler könnte den plötzlichen Druckanstieg verursacht haben. COPVs gelten in der Raumfahrt seit Jahren als potenzielle Schwachstelle – auch frühere Missionen litten unter ähnlichen Problemen.

Mehrere Rückschläge im laufenden Jahr

Die Explosion von Ship 36 ist nicht der erste Zwischenfall in diesem Jahr: Bereits im Januar versagte Starship Flight 7 kurz nach dem Start, im März kam es bei Flight 8 zu einem Kommunikationsverlust, und im Mai scheiterte Flight 9 beim Wiedereintritt. SpaceX verfolgt eine „Test-und-Lern“-Strategie, bei der auch Fehlschläge als Teil des Entwicklungsprozesses akzeptiert werden.

Verzögerungen im Zeitplan und Folgen für NASA-Projekte

Mit der Explosion droht eine weitere Verzögerung des zehnten Flugtests, dessen Genehmigung ohnehin noch aussteht. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte erst kürzlich eine Untersuchung zu einem früheren Vorfall abgeschlossen. Nun dürfte ein weiteres Verfahren notwendig sein. Zusätzlich steht SpaceX unter Druck, weil das Starship eine zentrale Rolle bei NASA-Missionen zur Rückkehr zum Mond spielen soll – ursprünglich geplant für 2027.

Rückschläge als Teil der Entwicklungsphilosophie

Trotz der erneuten Explosion bleibt SpaceX bei seiner Strategie, mit hohem Tempo zu entwickeln und aus Fehlern zu lernen. Firmengründer Elon Musk hatte früh betont, dass nicht jeder Test ein Erfolg sein müsse. Dennoch nehmen die Herausforderungen zu – sowohl technisch als auch im Hinblick auf behördliche Auflagen und Umweltaspekte, die bei früheren Explosionen bereits Kritik ausgelöst hatten.

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