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G-7-Gipfel in Kanada: Trump reist unerwartet ab

Trump verlässt G-7-Gipfel wegen Nahost-Lage vorzeitig
Trump verlässt G-7-Gipfel wegen Nahost-Lage vorzeitig ©AP
US-Präsident Trump hat den G-7-Gipfel in Kanada überraschend verlassen. Als Grund nannte das Weiße Haus die angespannte Lage im Nahen Osten. Zuvor hatte Trump zur Evakuierung Teherans aufgerufen.

Die Eskalation im Nahen Osten überschattet das G-7-Treffen in Kanada: US-Präsident Donald Trump verließ den Gipfel am Montagabend (Ortszeit) unerwartet und reiste vorzeitig nach Washington zurück. Als Grund nannte seine Sprecherin die „Ereignisse im Nahen Osten“.

Kurz zuvor hatte Trump auf seiner Plattform Truth Social die Bevölkerung Teherans zur sofortigen Evakuierung aufgerufen. Die genaue Bedrohungslage ließ er offen. Die anderen Gipfelteilnehmer zeigten Verständnis für Trumps Abreise – Kanadas Premierminister Mark Carney erklärte, er habe „volles Verständnis“ für die Rückreise des US-Präsidenten.

G-7 mit gemeinsamer Erklärung zu Israel und Iran

Noch vor Trumps Abreise einigten sich die Staats- und Regierungschefs der G-7 überraschend auf eine gemeinsame Erklärung zum Israel-Iran-Konflikt. Darin wird der Iran als „Hauptquelle regionaler Instabilität“ bezeichnet und Israels Recht auf Selbstverteidigung betont. Gleichzeitig forderten die G-7 eine Deeskalation der Feindseligkeiten und einen Waffenstillstand im Gazastreifen.

Scharfe Töne gegen Macron

Für Aufsehen sorgte auch ein verbaler Schlagabtausch zwischen Trump und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Trump wies Spekulationen zurück, seine Abreise stehe in Zusammenhang mit möglichen Verhandlungen mit dem Iran. Macron habe mit seinen Äußerungen lediglich öffentlichkeitswirksam agiert, kritisierte Trump.

USA verstärken Militärpräsenz

Nach seiner Rückkehr kündigte Trump laut US-Sender CBS an, den Konflikt über das iranische Atomprogramm „ein für alle Mal“ lösen zu wollen. Verteidigungsminister Pete Hegseth sprach von einer Verstärkung der US-Militärpräsenz in der Region. Das Pentagon betonte jedoch, man befinde sich weiterhin in „Verteidigungshaltung“.

Internationale Reaktionen

20 arabische und muslimische Länder kritisierten die israelischen Angriffe scharf und forderten einen atomwaffenfreien Nahen Osten. Auch China übte Kritik: Trumps Evakuierungsaufruf sei „Öl ins Feuer“. Zudem fiel ein geplantes Treffen Trumps mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj beim Gipfel aus.

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