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USA dürfen Militärstützpunkte in Dänemark errichten

Dänisches Parlament beschließt Militärabkommen mit den USA
Dänisches Parlament beschließt Militärabkommen mit den USA ©APA/AFP/POOL/JIM WATSON
Dänemarks Parlament erlaubt künftig die Stationierung von US-Soldaten auf seinem Staatsgebiet. Ein bilaterales Abkommen zur militärischen Zusammenarbeit mit den USA wurde ratifiziert – trotz diplomatischer Spannungen.

Die USA dürfen künftig dauerhaft Soldaten und Waffen in Dänemark stationieren.

Das dänische Parlament hat einem bilateralen Abkommen mit den Vereinigten Staaten zugestimmt, das es der US-Armee erlaubt, Militärstützpunkte auf dänischem Boden zu errichten. Die Vereinbarung umfasst auch die Lagerung von militärischem Material. Die dänische Nachrichtenagentur Ritzau berichtete am Mittwochabend über den parlamentarischen Beschluss in Kopenhagen.

Abkommen stammt aus Trumps erster Amtszeit

Das Kooperationsabkommen war bereits im Dezember 2023 unterzeichnet worden – noch vor der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Seitdem hat sich das Verhältnis zwischen Dänemark und den USA merklich verschlechtert.

US-Interesse an Grönland sorgt für Spannungen

Trump hatte wiederholt deutlich gemacht, dass er Grönland – ein autonomes Territorium unter dänischer Souveränität – für die USA gewinnen wolle. Um diese Haltung zu bekräftigen, reiste sein Vizepräsident JD Vance Ende März 2025 zum US-Stützpunkt Pituffik im hohen Norden Grönlands. Dort kritisierte er Dänemark offen – trotz der NATO-Partnerschaft.

Militärisch strategisch – politisch heikel

Die neue Vereinbarung ermöglicht nicht nur logistische Vorteile für das US-Militär, sondern birgt auch politische Risiken. Kritiker sehen darin eine Schwächung dänischer Souveränität und ein potenzielles Druckmittel im geopolitischen Einflusskampf um die Arktis.

Fragen und Antworten zum US-Militärabkommen mit Dänemark

Was sieht das Abkommen zwischen den USA und Dänemark vor?
Die USA dürfen künftig Militärstützpunkte auf dänischem Boden errichten, dort Soldaten stationieren und militärisches Material lagern. Das Parlament in Kopenhagen hat dem zugestimmt.

Seit wann existiert die Vereinbarung?
Das Abkommen wurde bereits im Dezember 2023 unterzeichnet, also vor Donald Trumps zweiter Amtszeit. Die parlamentarische Ratifizierung erfolgte nun im Juni 2025.

Warum sorgt Grönland für diplomatische Spannungen?
Grönland gehört zum Königreich Dänemark, ist aber geopolitisch von hoher strategischer Bedeutung. Trump äußerte mehrfach den Wunsch, Grönland für die USA zu übernehmen. Sein Vize kritisierte Dänemark öffentlich auf dem US-Stützpunkt Pituffik.

Ist das Abkommen mit der NATO abgestimmt?
Offizielle NATO-Stellungnahmen liegen derzeit nicht vor. Einzelne Stimmen aus Dänemark und Europa sehen jedoch einen Widerspruch zu bisherigen multilateralen Militärstrukturen.

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