Die israelische Armee stoppte am Montagmorgen das Segelschiff Madleen, das sich rund 200 Kilometer vor dem Gazastreifen in internationalen Gewässern befand. An Bord: Greta Thunberg und elf weitere Aktivisten aus mehreren Ländern. Das Schiff gehörte zur «Freedom Flotilla» und war mit Hilfsgütern wie Babynahrung und Medizin auf dem Weg nach Gaza.
Ausweisung über den Flughafen Tel Aviv
Wie das israelische Außenministerium mitteilte, wurden alle Passagiere zum Flughafen Ben Gurion gebracht, um in ihre Heimatländer zurückzukehren. Wer sich weigerte, die Ausweisungsdokumente zu unterzeichnen, sollte laut israelischem Recht einem Gericht vorgeführt werden. Thunberg wurde demnach noch am Dienstag über Frankreich nach Schweden ausgeflogen.

Verdächtige Entsorgung von Geräten
Kurz vor dem Abfangen durch israelische Sicherheitskräfte war auf einem Video zu sehen, wie Crewmitglieder Handys und Laptops ins Mittelmeer warfen. Hintergrundinformationen über den Inhalt der Geräte liegen nicht vor, Beobachter vermuten jedoch brisante Daten zu Kontakten im Gazastreifen.
Verweigerung einer Videovorführung
Laut Israels Verteidigungsminister Israel Katz weigerten sich die Aktivisten, ein Video der Hamas-Gräueltaten vom 7. Oktober 2023 anzusehen. Er erklärte: «Die antisemitischen Mitglieder der Flottille verschließen die Augen vor der Wahrheit.»
Kritik an Israels Vorgehen
Das Bündnis Freedom Flotilla Coalition verurteilte die Maßnahme: Die Aktivisten seien «rechtswidrig» festgehalten worden. Israel erklärte hingegen, der Küstenbereich sei für nicht autorisierte Schiffe gesperrt, insbesondere seit der Blockade des Gazastreifens nach der Machtübernahme durch die Hamas im Jahr 2007.
Kämpfe und humanitäre Lage in Gaza
Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Beginn des Gaza-Kriegs über 54.900 Palästinenser getötet. Die israelische Blockade wurde kürzlich leicht gelockert. Dennoch dauern die Gefechte weiter an. Zuletzt gab es erneut Tote im Umfeld humanitärer Verteilzentren bei Rafah.
(VOL.AT)
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