Warum die BYD-Aktie am Dienstag massiv gesunken ist

Für viele Anleger war es am Dienstag ein Schockmoment: Die Aktie des chinesischen Elektroautoherstellers BYD verlor auf einen Schlag rund zwei Drittel ihres Wertes. Doch der dramatische Kursrückgang ist rein technischer Natur und auf eine genehmigte Kapitalmaßnahme zurückzuführen.

Hauptversammlung in Shenzen

Am Freitag zuvor fand in Shenzhen die ordentliche Hauptversammlung von BYD statt. Dort stimmten die Aktionäre einem umfangreichen Gewinnverteilungs- und Kapitalisierungsplan zu, der am Dienstag in Kraft trat. Ziel sei es, wie das Unternehmen mitteilte, die Attraktivität der Aktie zu erhöhen und die Aktionärsbindung zu stärken.

Konkret beschlossen wurde die Ausgabe von Bonus- und Kapitalisierungsaktien. Für jeweils zehn gehaltene BYD-Aktien erhielten Anleger acht zusätzliche Bonusaktien sowie zwölf neue Aktien aus der Kapitalrücklage. Das bedeutet faktisch eine Verdreifachung des Aktienbestands – bei unverändertem Gesamtwert.

In Summe entspricht diese Maßnahme einem Aktiensplit im Verhältnis 1:3. Der Preis einer einzelnen Aktie fiel infolgedessen von rund 400 Hongkong-Dollar (HKD) auf 135,60 HKD. Die optische Verbilligung ist jedoch keine reale Entwertung, sondern das Ergebnis der neuen Aktienanzahl.

Dividendenzahlung beschlossen

Zusätzlich zum Aktiensplit wurde auf der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 39,74 Renminbi Yuan (rund 43,43 HKD) je zehn Altaktien beschlossen. Die Auszahlung soll aus dem Jahresüberschuss erfolgen. Laut Unternehmensangaben entspricht dies einer Dividendenrendite von rund 1,1 Prozent – für ein wachstumsorientiertes Unternehmen ein vergleichsweise solider Wert.

Die Maßnahmen wurden zum Handelsstart am Dienstag vollständig im Kurs eingepreist. Die optische Kurskorrektur ist daher Ausdruck der neuen Aktienstruktur und nicht das Resultat negativer Geschäftsentwicklungen.