Land streicht Förderung für Musikschulen: Opposition tobt

Mit den gestrichenen Fördermitteln wurden bislang unter anderem Instrumente angeschafft sowie Konzertreisen der Jugendorchester finanziert. Nun ist unklar, ob viele bereits geplante Aktivitäten noch stattfinden können. „Wir wissen nicht, ob wir die Projekte wie vorgesehen umsetzen können“, sagt Matthias Lang, Geschäftsführer des Vorarlberger Musikschulwerks gegenüber dem ORF Vorarlberg.
Hoher Andrang bei Musikschulen
Die Nachfrage nach musikalischer Bildung bleibt trotz der finanziellen Kürzungen ungebrochen. Im laufenden Schuljahr besuchen 21.664 Schülerinnen und Schüler eine der Musikschulen – ein Plus von über 1.100 im Vergleich zum Vorjahr. Besonders beliebt ist weiterhin das Klavier, gefolgt von Gitarre und Schlagwerk. Auffällig: Rund 60 Prozent der Musikschülerinnen und -schüler sind weiblich.
Der Unterricht habe sich verändert, berichten Musiklehrende in einem Beitrag des ORF Vorarlberg. Kinder seien heute weniger belastbar als früher, man müsse behutsamer fördern. Trompetenlehrer Simon Inama betont: „Das Kind muss selbst wollen. Ist der Druck zu hoch, geben viele schnell auf.“
Grüne: „Verantwortungslos und kurzsichtig“
Scharfe Kritik an der Entscheidung kommt von den Vorarlberger Grünen. Kunst- und Kultursprecher Bernie Weber spricht von einer „überfallsartigen“ Kürzung, die „auf Kosten der Kinder“ gehe. „Statt in Musik und Kreativität zu investieren, werden Milliarden in Straßen und Tunnel gesteckt“, so Weber. Er fordert ein Umdenken und will das Thema in der nächsten Landtagssitzung zur Sprache bringen.
SPÖ warnt vor höheren Tarifen
Auch die SPÖ reagiert empört. Kultursprecher Reinhold Einwallner sieht in der Kürzung einen Widerspruch zur angeblichen Familienfreundlichkeit der Landesregierung. Die Musikschulen könnten gezwungen sein, ihre Tarife zu erhöhen – eine Mehrbelastung für Familien, die in einem ohnehin teuren Bundesland leben. Die Kürzungen seien ein „Schlag ins Gesicht“ für viele Eltern, so Einwallner.
Kritik an Bildungspolitik der Landesregierung
Beide Oppositionsparteien werfen der schwarz-blauen Landesregierung vor, Kindern Chancen zu verbauen. Anstatt kulturelle und persönliche Entwicklung zu fördern, werde in Beton statt Bildung investiert. Sowohl SPÖ als auch Grüne fordern eine Rücknahme der Kürzungen und eine stärkere Unterstützung der Musikschulen.
(VOL.AT)
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