Vier Festnahmen in Österreich bei globaler Darknet-Razzia
Die europäische Polizeibehörde Europol hat am Donnerstagabend die Ergebnisse der internationalen "Operation RapTor" veröffentlicht. Ziel war die Zerschlagung krimineller Netzwerke im Darknet, die mit Drogen, Waffen und gefälschten Produkten handelten.
Ermittelt wurde auf Basis von Daten, die nach der Schließung mehrerer Darknet-Marktplätze wie "Nemesis", "Tor2Door", "Bohemia" und "Kingdom Market" gewonnen wurden. Die Verdächtigen nutzten laut Europol moderne Verschlüsselungstechniken und Kryptowährungen zur Verschleierung ihrer Geschäfte.
Schwerpunkt der Festnahmen in den USA und Europa
Die meisten Verhaftungen erfolgten in den USA (130), gefolgt von Deutschland (42), Großbritannien (37) und Frankreich (29). In Südkorea wurden 19, in Österreich und den Niederlanden jeweils vier, in Brasilien drei und in der Schweiz und Spanien je eine Person festgenommen.
Insgesamt beschlagnahmten die Behörden Bargeld und Kryptowährungen im Wert von über 184 Millionen Euro, mehr als zwei Tonnen Drogen, über 180 Schusswaffen sowie Tausende gefälschte Produkte.
Vier Festnahmen in Österreich
In Österreich koordinierte das Bundeskriminalamt (BK) die Maßnahmen. Der Vendor "Rauschbad" wurde kurz vor Erhalt der internationalen Datenpakete festgenommen. Drei weitere mutmaßliche Täter waren entweder bereits ausgeforscht – darunter der bekannte Verkäufer "Amagütesiegel" – oder nicht mehr aktiv.
Zudem wurden bei weiteren Ermittlungen durch das BK und das Landeskriminalamt Burgenland drei zusätzliche Händler ("144k", "SpeedyCokeSales", "Mementos") ausgeforscht und festgenommen. Ein vierter Fall befindet sich laut Polizei noch in Bearbeitung.
"Wer glaubt, sich hinter der scheinbaren Anonymität des Darknets verstecken zu können, irrt", erklärte BK-Direktor Andreas Holzer.
Darknet weiterhin Drehscheibe für illegale Drogen
Laut Europol bleibt der Handel mit illegalen Drogen die Hauptaktivität im Darknet. Zunehmend finden sich aber auch verschreibungspflichtige Medikamente und betrügerische Dienstleistungen im Angebot – bis hin zu fingierten Auftragsmorden.
Edvardas Šileris, Leiter des Europäischen Zentrums zur Bekämpfung der Cyberkriminalität, erklärte: "Das Dark Web liegt nicht außerhalb der Reichweite der Strafverfolgung." EU-Kommissar Magnus Brunner forderte in einer Aussendung eine Stärkung von Europol und eine bessere Ausstattung der Behörden durch die europäische Sicherheitsstrategie ProtectEU.
Häufige Fragen zum Thema
Was bedeutet die Operation RapTor für Vorarlberg?
Auch in Österreich gab es vier Festnahmen. Eine Kooperation mit Europol ermöglichte die Identifikation und Festnahme mutmaßlicher Händler – auch mit Bezug zu Vorarlberg.
Wer ist betroffen?
Insgesamt 270 Personen weltweit, darunter mutmaßliche Händler aus Österreich, Deutschland, den USA und weiteren Ländern.
Weitere Informationen?
(VOL.AT/APA)
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