Neue Budgetmaßnahmen: Wer besonders verliert

Das von der Regierung am 22. Mai 2025 vorgestellte Sparpaket zur Budgetkonsolidierung führt laut Budgetdienst zu einer ungleichen Verteilung der Lasten. Besonders betroffen sind Haushalte mit niedrigem Einkommen. Ein zentraler Punkt: Die Abschaffung des Klimabonus trifft zwar alle Einkommensgruppen, stellt jedoch für ärmere Haushalte eine deutlich höhere Belastung dar.
Zusätzlich werden Sozialleistungen wie Familienbeihilfe nicht wie bisher automatisch angepasst ("valorisiert"), was vor allem die unteren beiden Einkommensdezile betrifft. Auch Pensionisten müssen mit höheren Krankenversicherungsbeiträgen rechnen. Die teilweise Aussetzung der kalten Progression zeigt zwar bei höheren Einkommen größere absolute Effekte, belastet ärmere Haushalte jedoch relativ stärker.
Geringere Einkommen, weniger Spielraum
Laut Budgetdienst sinkt das durchschnittliche Haushaltseinkommen im Jahr 2025 infolge der Maßnahmen um 0,8 Prozent. Haushalte im untersten Einkommenszehntel verlieren jedoch 2,3 Prozent, im obersten lediglich 0,4 Prozent. Bis 2029 verschärft sich diese Entwicklung: Das durchschnittliche Einkommen fällt dann um 1,6 Prozent – im unteren Dezil sogar um 3,3 Prozent, während das oberste nur 1,1 Prozent einbüßt.
Wirtschaftliche Folgen laut Experten
Emanuel List, Ungleichheitsforscher an der Wirtschaftsuniversität Wien, warnt im Ö1-Mittagsjournal vor den Folgen für die Konjunktur: Da Haushalte mit geringem Einkommen einen größeren Teil ihres Geldes für den Konsum ausgeben, wirkt sich jede Kürzung besonders stark auf das Wirtschaftswachstum aus.
Kritik und Rechtfertigung
Oppositionelle Stimmen wie die der Grünen kritisieren die soziale Schieflage des Pakets. Alma Zadić sieht vor allem Alleinerziehende, Kinder und einkommensschwache Familien gefährdet. Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) erkennt zwar ungleiche Effekte an, verweist jedoch auf Begleitmaßnahmen wie Investitionen in psychosoziale Dienste und ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr, die einkommensschwachen Haushalten zugutekommen sollen.
Zusätzlich seien weitere Schritte geplant, etwa eine "Task Force Förderungen" und verstärkte Maßnahmen gegen Steuerhinterziehung.
Das Sparpaket umfasst unter anderem die Abschaffung des Klimabonus, das Aussetzen der Valorisierung von Sozialleistungen und eine Erhöhung von Krankenversicherungsbeiträgen für Pensionist:innen.
Wer ist vom Sparpaket besonders betroffen?
Haushalte mit geringem Einkommen tragen laut Budgetdienst eine überproportionale Belastung. Besonders betroffen sind das unterste und zweitunterste Einkommensdezil.
Wie stark sinken die Haushaltseinkommen?
Im Jahr 2025 sinkt das durchschnittliche Einkommen um 0,8 %, im untersten Dezil um 2,3 %. Bis 2029 steigt dieser Verlust auf bis zu 3,3 %.
Welche Kritik gibt es am Sparpaket?
Opposition und Experten kritisieren die soziale Schieflage. Die Grünen warnen vor negativen Folgen für Kinder, Familien und Alleinerziehende.
Welche Maßnahmen plant die Regierung zur Abfederung?
Laut Finanzminister Marterbauer sind Investitionen in psychosoziale Angebote und Kindergärten geplant. Eine Task Force Förderungen soll für mehr Gerechtigkeit sorgen.
(VOL.AT)
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