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Wiener Forscher klären auf: So groß ist der Penis wirklich – internationale Studie bringt Fakten

Die Forscher warnen vor Mythen und psychischem Druck – und geben Entwarnung.
Die Forscher warnen vor Mythen und psychischem Druck – und geben Entwarnung. ©CANVA
Ein Forschungsteam der MedUni Wien hat in einer weltweiten Studie die tatsächliche durchschnittliche Penisgröße ermittelt. Das Ergebnis ist deutlich nüchterner als viele Mythen – und medizinisch belegt.

Wie groß ist der durchschnittliche Penis? Diese Frage wird oft diskutiert, aber selten seriös beantwortet. Nun haben Forscher der Medizinischen Universität Wien unter Leitung von Prof. Shahrokh Shariat mit einer Metaanalyse für Klarheit gesorgt. Die Analyse basiert auf medizinisch erhobenen Daten aus 33 Studien mit fast 37.000 Männern weltweit.

Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen, die oft auf Selbstangaben basierten – und damit anfällig für Übertreibungen waren –, wurden in der Wiener Studie nur objektiv gemessene Werte berücksichtigt. Das Fazit: Der weltweite Durchschnitt im erigierten Zustand beträgt 13,84 cm.

Penis-Tabelle: Regionale Unterschiede im internationalen Vergleich

Die Studie unterteilte die Daten nach WHO-Regionen. Die Ergebnisse im Überblick.

Penis in erigiertem Zustand:

  • Amerika: 14,48 cm
  • Östlicher Mittelmeerraum: 12,95 cm
  • Europa: 12,61 cm
  • Afrika: 12,6 cm
  • Westlicher Pazifikraum: 11,57 cm
  • Südostasien: 10,88 cm

Obwohl die Unterschiede in einigen Fällen mehrere Zentimeter betragen, betonen die Forscher, dass die reale Varianz relativ gering ist – und kein Grund zur Sorge besteht.

© Urology Research and Practice

Penis-Dysmorphophobie: Wenn Selbstzweifel krank machen

Ein weiteres Thema der Studie ist die sogenannte Penis-Dysmorphophobie – die übertriebene Angst, das eigene Glied sei zu klein. Laut Shariat betrifft diese Störung weniger als ein Prozent der Männer, medizinisch relevant ist das Thema nur in seltenen Fällen. Dennoch könne der psychische Druck erhebliche Folgen haben: von Selbstzweifeln und Depressionen bis hin zu riskanten Eingriffen.

Die Forscher plädieren für eine realistische Aufklärung, um das Selbstwertgefühl und die psychische Gesundheit vieler Männer zu stärken.

Warum Größe nicht entscheidend ist

Die Studie unterstreicht: Die Penisgröße ist kein verlässlicher Indikator für sexuelle Zufriedenheit. Für Frauen sei vor allem die Stimulation der Klitoris entscheidend, während emotionale Faktoren wie Vertrauen, Nähe und Kommunikation eine viel größere Rolle im Sexualleben spielen.

Die kulturelle Überhöhung des Penis als Symbol für Macht, Männlichkeit und sexuelle Kompetenz sind laut den Forschern ein westliches Konstrukt – in anderen Kulturkreisen zähle mehr die Funktionalität.

(VOL.AT)

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