Steuer fällt weg – so viel sparen Sie beim Kauf dieser Autos ab Sommer

Die österreichische Bundesregierung verzichtet ab dem 1. Juli 2025 auf die Normverbrauchsabgabe (NoVA) für bestimmte Fahrzeugklassen – konkret für Pick-up-Trucks und Kleintransporter. Die Maßnahme ist Teil eines sogenannten "Mittelstandspakets", das Unternehmen, insbesondere Handwerksbetriebe, finanziell entlasten soll. Die Maßnahme ist jedoch höchst umstritten.
Die NoVA wird üblicherweise bei der Erstzulassung eines Fahrzeugs fällig und richtet sich nach dem CO₂-Ausstoß. Seit 2021 gilt sie auch für Klein-Lkw – ein Anreiz, auf elektrische Transporter umzusteigen. Mit dem Wegfall der Steuer entgehen dem Staat nun erhebliche Einnahmen.
Massive Preisunterschiede bei Fahrzeugen
Laut Berechnungen von Katharina Jaschinsky vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) kann ein einzelnes Pick-up-Modell künftig um bis zu 12.500 Euro günstiger werden. Auch klassische Handwerkerfahrzeuge profitieren: Ein VW Crafter 35 wird rund 10.380 Euro, ein Mercedes Sprinter sogar 20.214 Euro günstiger.
Die Maßnahme stößt jedoch auf Unverständnis bei Umweltorganisationen. Jaschinsky warnt: "Angesichts der angespannten Budgetsituation kann sich Österreich diese Steuerbefreiung nicht leisten."
Rückgang bei Pick-up-Zulassungen – bisheriger NoVA-Effekt sichtbar
Daten belegen die Wirksamkeit der bisherigen Regelung:
- 1.757 Pick-ups wurden im Vorjahr neu zugelassen.
- Das entspricht einem Rückgang von 37 Prozent gegenüber 2019.
- Der Anteil an E-Transportern stieg von 2 Prozent (2020) auf 9 Prozent (2022).
Kritik entzündet sich daran, dass diese positiven Entwicklungen nun gefährdet seien.
E-Autos gleichzeitig spürbar teurer
Zusätzlich zu dieser Änderung hat die Regierung per 1. April 2025 die motorbezogene Versicherungssteuer auch auf Elektroautos ausgeweitet – obwohl diese keinen Verbrennungsmotor besitzen. Besitzerinnen und Besitzer von E-Autos müssen damit mehrere Hundert Euro jährlich zusätzlich zahlen.
Finanzminister verteidigt Entscheidung widerwillig
Finanzminister Markus Marterbauer zeigte sich im Gespräch mit Puls 24 sichtlich unzufrieden mit der Entscheidung: "Ich bin nicht besonders glücklich damit", sagte er. Dennoch sei es Teil des Kompromisses in einer Dreierkoalition: "Die Pick-ups sind dann halt hineingerutscht."
Trotz der angespannten Haushaltslage und Sparmaßnahmen – etwa bei Familienleistungen, Pensionen oder dem Klimabonus – verzichtet der Staat an dieser Stelle bewusst auf Einnahmen. Das sorgt für zusätzlichen Unmut in der Bevölkerung und bei Fachleuten.
(VOL.AT)
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