Gefährliche Übergangszeit: Bergrettung warnt Wanderer

Die Bergrettung Vorarlberg ruft in der Übergangszeit zwischen Winter und Sommer zur besonderen Vorsicht auf. Während im Tal bereits frühlingshafte Temperaturen herrschen, können in höheren Lagen noch winterliche Verhältnisse dominieren. "Diese Diskrepanz überrascht jedes Jahr Wanderer", erklärt Klaus Drexel von der Bergrettung Vorarlberg. Solche Einsätze seien im Frühling "Klassiker".
Altschneefelder als tückische Fallen
Besondere Gefahren gehen laut Drexel von Altschneefeldern aus. Diese können je nach Tageszeit stark variieren: Morgens sind sie oft hart gefroren, was Steigeisen erforderlich machen kann. Bei Erwärmung wird der Schnee hingegen sulzig und verliert an Stabilität. Überschneite Bachläufe bergen zusätzlich das Risiko von Einbrüchen.
Drexel rät: "Man braucht adäquates Schuhwerk und eine sorgfältige Tourenplanung." Wer sich auf der Route unsicher fühlt, solle nicht zögern umzukehren: "Die Tour läuft nicht davon."
"PEAK Bergcheck" als Leitfaden für Touren
Vor dem Aufbruch empfiehlt die Bergrettung den "PEAK Bergcheck". Die Abkürzung steht für:
- Planung: Aktuelle Informationen und Karten einholen.
- Einschätzung: Fähigkeiten realistisch bewerten.
- Ausrüstung: Erste-Hilfe-Set, voll geladenes Handy, Verpflegung, Wasser und Wetterschutz mitführen.
- Kontrolle: Regelmäßig den Wetterbericht und Zeitplan überprüfen.
Notfallhilfe per App erleichtert Ortung
Im Ernstfall sollte lieber einmal zu viel Hilfe gerufen werden, so Drexel: "Fehleinschätzungen können passieren, wir verurteilen niemanden." Hilfreich sei dabei die App "what3words", die den Standort über drei einfache Wörter übermittelt. Diese Methode sei deutlich weniger fehleranfällig als das Durchgeben langer Koordinatenreihen.
Drei Deutsche gerettet
Erst am vergangenen Wochenende musste die Bergrettung drei Wanderer aus Deutschland bergen, die am Berg "Drei Schwestern" in Frastanz unterwegs waren. Mit T-Shirts und Straßenschuhen ausgerüstet, fehlte es ihnen sowohl an Ausrüstung als auch an Ortskenntnis.
(VOL.AT)
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