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Menschenschlange wartet auf Zugang zum Petersdom

2.000 Polizisten sorgen für Sicherheit
2.000 Polizisten sorgen für Sicherheit ©APA
Nachdem der Leichnam des verstorbenen Papstes Franziskus im Vatikan in den Petersdom überführt worden ist, hat sich am Mittwoch vor dem Petersdom eine Menschenschlange gebildet.

Geduldig warten die aus der ganzen Welt angereisten Pilger, um die Basilika zu betreten, in der der Leichnam des verstorbenen Heiligen Vaters aufbewahrt ist. Wegen der strengen Sicherheitsvorkehrungen müssen sich Gläubige auf ein stundenlanges Warten gefasst machen.

Seit der Früh waren die U-Bahn-Stationen unweit des Vatikans überfüllt. Die Menschen beteten den Rosenkranz und sangen, während sie auf den Zugang in die Basilika warteten. Die Menschen schlenderten still am Leichnam des Papstes vorbei. Viele wirkten ergriffen, einigen liefen die Tränen über das Gesicht.

2.000 Polizisten sorgen für Sicherheit

Eltern trugen ihre Kinder auf dem Arm, damit sie einen Blick auf den Verstorbenen werfen konnten. Etliche Gläubige versuchten, vor dem Toten niederzuknien um zu beten oder zu meditieren. Sie wurden jedoch von Ordnungskräften zum Weitergehen aufgefordert. 2.000 Polizisten sorgten für die Sicherheit in und rund um den Vatikan.

Der verstorbene Papst bleibt drei Tage im Petersdom aufgebahrt, damit möglichst viele Gläubige von ihm Abschied nehmen können. Am kommenden Freitag um 20.00 Uhr wird Camerlengo Kardinal Kevin Farrell im Petersdom dem Ritus der Schließung des Sarges von Papst Franziskus vorstehen. Am Samstag ist die Trauerzeremonie auf dem Petersplatz geplant. Dazu werden Staatsgäste aus aller Welt erwartet, darunter Bundespräsident Alexander Van der Bellen und ÖVP-Bundeskanzler Christian Stocker. Unweit des Vatikans werden Großbildschirme aufgestellt. Dort sollen bis zu 100.000 Menschen die Trauerzeremonie verfolgen können.

Nach der Trauerzeremonie am Samstag wird Papst Franziskus in der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore bestattet. Der Bestattung wird der Camerlengo, Kardinal Kevin Joseph Farrell, beiwohnen, teilte der Vatikan mit.

Parolin bei Buchmachern Favorit

Unterdessen wurde schon heftig über die Nachfolge von Franziskus spekuliert. Bei den Buchmachern in London gibt es einen klaren Favoriten: die bisherige Nummer zwei des Vatikans, der italienische Kardinal Pietro Parolin. Der 70-Jährige, bisher Kardinalstaatssekretär, liegt bei den verschiedenen Wettbüros durchgehend klar vorne.

Pietro Parolin ©AFP

Auf dem zweiten Platz findet sich meist ein anderer Kurienkardinal: der frühere Erzbischof von Manila aus den Philippinen, Luis Antonio Tagle (67). Dahinter folgen die Kardinäle Peter Turkson (Ghana), Matteo Zuppi (Italien), Peter Erdö (Ungarn) und Pierbattista Pizzaballa (Italien).

Die Entscheidung über den neuen Pontifex wird vermutlich in einem Konklave im Mai fallen. Nach aktuellem Stand werden - streng abgeschirmt in der Sixtinischen Kapelle - darüber 133 Kardinäle entscheiden. Mehr als 100 Kardinäle sind außen vor, weil sie über 80 Jahre alt sind. Weil Franziskus viele neue Kardinäle aus weit entfernten Ländern berufen hat, gilt die Wahl dieses Mal als besonders offen. Es kann also durchaus Überraschungen geben.

(APA)

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