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Kurs-Rallye an Europas Börsen nach Trumps Zollwende

Die europäischen Börsen reagieren positiv auf das Aussetzen der amerikanischen Zollpläne.
Die europäischen Börsen reagieren positiv auf das Aussetzen der amerikanischen Zollpläne. ©APA/AFP/DANIEL ROLAND
Durch Trumps Zollpolitik spielen die Zahlen an den Börsen verrückt: Nach einer weltweiten Börsen-Talfahrt haben die wichtigsten europäischen Aktienmärkte den Handel am Donnerstag mit massiven Kursgewinnen aufgenommen.
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Das teilweise Einlenken von US-Präsident Donald Trump im internationalen Zollkonflikt sorgt für etwas Erleichterung bei den Handelspartnern und für Euphorie an den Börsen. Bereits am Vorabend hatte die Wall Street eine beachtliche Kursrally absolviert.

Der Leitindex für die Eurozone, Euro-Stoxx-50, sprang nun in den ersten Handelsminuten um 7,49 Prozent auf 4.968,25 Punkte hoch. Der DAX in Frankfurt schoss in einem ähnlichen Ausmaß um 7,49 Prozent auf 21.144,09 Zähler hoch. In London steigerte sich der FTSE-100 um 5,51 Prozent auf 8.102,81 Einheiten.

New Yorker Börsen reagieren positiv

Am Mittwoch hatten die New Yorker Börsen mit einer regelrechten Kursexplosion auf die Entscheidung des US-Präsidenten reagiert, die jüngst verhängten, länderspezifischen Sonderzölle für 90 Tage auszusetzen. Während dieses Zeitraumes greift nun ein pauschaler Zollsatz von 10 Prozent.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial schloss daraufhin fast 8 Prozent im Plus, und für den technologielastigen Nasdaq-100 ging es sogar um 12 Prozent bergauf. Dagegen verschärfte Trump den Konfrontationskurs mit China, indem er die Zölle für chinesische Einfuhren nochmals anhob.

Zollkrieg noch nicht beendet

"Nach gestern ist erst einmal Aufatmen angesagt", schrieb der charttechnisch orientierte Wertpapieranalyst Marcel Mußler. "Der Crash bleibt aus, vorläufig zumindest." Für den Experten ist das "aber kein Grund, im Gegenzug gleich die nächste Hausse auszurufen". Denn schließlich sei der Zollkrieg nicht beendet, sondern nur für Verhandlungen ausgesetzt worden.

"Dabei wird Trump aber weiterhin nicht den Samariter geben", so Mußlers Prognose. "Er wird vielmehr weiter mit markigen Sprüchen die Stimmung anheizen. Und das Vertrauen in Trump bleibt zerstört." Dazu bedeute der anhaltende Handelskrieg mit China schwer zu kalkulierende Risiken.

(APA)

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