ORF-Granden werfen sich für ihren Sender in die Bresche

"Wiederholt gab es heftigen Streit um den ORF. Aber noch nie bei allen Kontroversen hat eine politische Partei gedroht, die finanzielle Unabhängigkeit des ORF zu beseitigen, sein Budget radikal zu kürzen und in die Berichterstattung direkt eingreifen zu wollen", heißt es, ohne die FPÖ namentlich zu erwähnen.
Die Drohung der Freiheitlichen
Eine weitere unverhohlene Drohung, der sich der ORF gegenübersehe, sei die von den Freiheitlichen angestrebte Finanzierung des ORF aus dem öffentlichen Haushalt. "Die Basis für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist eine möglichst klare Distanz zur Parteipolitik und eine solide finanzielle Eigenständigkeit durch den Beitrag des Publikums. Die aktuellen Überlegungen, den ORF aus dem Staatsbudget zu finanzieren, würden das Gegenteil bewirken", appellieren die Unterzeichner an die politisch Verantwortlichen, die Unabhängigkeit des ORF nicht zu zerstören.
Prominente Namen
Zu den prominenten Namen, die sich hinter den Text stellen, zählen etwa Journalismus-Doyenne Barbara Coudenhove-Kalergi, der einstige Paris-Korrespondent Lorenz Gallmetzer, der ehemalige Brüssel-Büroleiter Raimund Löw, Kriegsreporterlegende Friedrich Orter, Italien-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder oder die einstige ZiB-Frontfrau Hannelore Veit.
FPÖ-Kritik an "altlinken ORF-Luxuspensionisten"
Kritik kam umgehend von FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker, der die ehemaligen Redakteure in einer Aussendung als "altlinke ORF-Luxuspensionisten" bezeichnete, die ein vom öffentlich-rechtlichen Sender "herbeifantasiertes Horrormärchen" befeuern würden. Er betonte, dass das Einstehen für Presse- und Meinungsfreiheit sowie eine pluralistische Medienlandschaft "seit jeher, seit 1848, wesentlicher Bestandteil der freiheitlichen DNA" sei. Die FPÖ stehe "für eine Reform des ORF und ein Aus für die Haushaltsabgabe, was legitim ist und auch von einem Großteil der Bevölkerung befürwortet wird". Auch in anderen Ländern in Europa, die ihre öffentlich-rechtlichen Sender nicht über Rundfunkgebühren finanzieren, sei "nicht die 'Diktaturhölle' ausgebrochen".
(APA)
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