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Weihnachtswahnsinn: 11,5 Millionen LEDs sorgen für begeisterte Touristen und genervte Anwohner

Die aufwendige und teure Weihnachtsbeleuchtung erfreut nicht alle.
Die aufwendige und teure Weihnachtsbeleuchtung erfreut nicht alle. ©AFP
Eigentlich ist Vigo eine ganz normale Küstenstadt mit ca. 300.000 Einwohnern. Wären da nicht die Weihnachtszeit und der Bürgermeister der Stadt, Abel Caballero. Rund 11,5 Millionen LEDs erleuchten die Stadt im Advent - das gefällt allerdings nicht allen so gut wie dem Bürgermeister.

Bereits im November wurde die üppige Weihnachtsbelichtung in der spanischen Stadt aufgehängt.

Superlative der Weihnachtsbeleuchtung

Ob eine riesige, begehbare Geschenkschachtel, meterhohe Schneemänner oder riesige Sterne - die Stadt erstrahlt wie bereits im Vorjahr in vollem Weihnachtsglanz. Ein wahres Lichtermeer durch 450 Straßen - von den Außenbezirken bis ins Zentrum - und mit einem 50 Meter hohen Weihnachtsbaum. "Der größte der Welt", erklärte Bürgermeister Caballero laut Online-Zeitung "El confidencial".

Hohe Kosten sorgen für Ärger

Kostenpunkt für die weihnachtliche Beleuchtung: 2,2 Millionen Euro. Dafür soll sie auch möglichst viele Touristen in den Küstenort locken. "Ganz Spanien wartet darauf", so der Bürgermeister. "Wir haben New York überholt", ist sich Caballero sicher. Sechs Millionen Besucher hätten im vergangenen Jahr das Lichterspektakel besucht.

Allerdings sind nicht alle der ca. 300.000 Einwohner der Stadt so begeistert wie ihr Bürgermeister. Mehrere Klagen sind bei Gericht anhängig. Vor allem die hohen Kosten sind vielen ein Dorn im Auge: Die Weihnachtsbeleuchtung kostet so viel wie der Schuletat des gesamten Jahres. Auch die Angestellten des öffentlichen Personennahverkehrs der Stadt protestieren. Ihr Motto: Weniger Lichter, mehr Busse. Außerdem sorgen die Straßensperren zur Installation der aufwendigen Beleuchtung für Unmut.

Im letzten Jahr erstrahlte die Weihnachtsbeleuchtung von Vigo beinahe zwei Monate, von Mitte November bis Mitte Januar. Für diejenigen, die dies als störend empfanden, gab es nur eine kleine Erleichterung: eine Stunde weniger Beleuchtung pro Tag.

Solidarität mit den Flutopfern in Valencia

Bei der Inbetriebnahme der Weihnachtsbeleuchtung wurde der 50 Meter hohe Weihnachtsbaum übrigens in den Farben der valencianischen Flagge beleuchtet, die Lichter formten den Schriftzug "Forza Valencia" und der Bürgermeister beteuerte seine Solidarität mit den Menschen in Valencia, die Ende Oktober unter einer Flutkatastrophe zu leiden hatten: "Wir schicken all unseren Respekt, unsere Wertschätzung und Solidarität, unseren Schmerz nach Valencia." Inwiefern diese hellerleuchtete Solidaritätsbekundung bei den Flutopfern Anklang findet, blieb offen.

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(VOL.AT)

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