Der Schlaganfall: eine gefürchtete und häufige Erkrankung. In Vorarlberg trifft es jährlich rund 1000 Menschen. Diese Zahl wird sich aufgrund der steigenden Lebenserwartung nicht wesentlich ändern. „Tendenziell sind mehr Schlaganfälle zu erwarten“, sagt Primar Philipp Werner, Leiter der Stroke Unit im LKH Feldkirch. Doch er hat auch eine gute Nachricht: „Mehr Patienten sind nach der Akutbehandlung weitgehend beschwerdefrei.“ In welcher Form die Ersthilfe und Behandlung bei einem Schlaganfall vonstattengehen, darüber informieren Philipp Werner und Primar Manfred Cejna, Leiter der Radiologie, beim Med Konkret am Dienstag, 26. November 2024, ab 18 Uhr online. Die Teilnahme an den Vorträgen ist frei.
Limitiertes Zeitfenster
Beim Schlaganfall zählt buchstäblich jede Minute. Die Auflösung eines Gerinnsels mittels der sogenannten Lyse muss in einem Zeitfenster von maximal viereinhalb Stunden erfolgen. Eine weitere Möglichkeit der Therapie ist die Thrombektomie. Sie beschreibt die Entfernung eines Blutpfropfens im Gehirn mit Hilfe eines Katheters. „Die Hauptbehandlung bei einem akuten Schlaganfall ist immer die Lysetherapie“, erklärt Philipp Werner. Sie kann auch ohne Nachweis eines Gefäßverschlusses durchgeführt werden. Für eine Katheter-Intervention muss hingegen ein Gefäßverschluss bestätigt sein. Bei dieser Art von Behandlung schiebt der Radiologe einen Draht über die Leiste ins Gehirn, um das Gerinnsel zu eliminieren. Je weiter am Rand der Hirnrinde das verstopfte Gefäß sitzt, umso schwieriger ist es. Deshalb kommt diese Therapie fast nur bei den großen Hauptstammgefäßen zur Anwendung. „Alle, die eine Thrombektomie erhalten, werden in der Regel vorher lysiert“, ergänzt Werner. Außerdem muss sichergestellt sein, dass es sich nicht um eine Hirnblutung handelt. „In einem solchen Fall können wir therapeutisch gar nichts tun, außer den Blutdruck massiv zu senken“, erklärt der Neurologe.
Weniger schwere Schlaganfälle
Typische Schlaganfallsymptome sind Lähmungserscheinungen und Sprachstörungen. Bei Einlieferung ins Krankenhaus wird als erster Schritt eine neurologische Untersuchung durchgeführt. Bestätigt sich der Verdacht, geht es weiter in den CT, um zu befinden, ob ein Gefäßverschluss vorliegt. Dann beginnt die Lyse mit gleichzeitiger Beratung, ob zusätzlich eine Katheter-Intervention angezeigt ist. „Wichtig ist vor allem, dass Betroffene rechtzeitig ins Spital kommen“, betont Philipp Werner. Die Aufklärungsarbeit der vergangenen Jahre habe sich schon gelohnt, die positive Seite sei belegbar: Es gibt deutlich weniger schwere Schlaganfälle. Primar Werner spricht von 10 bis 15 Prozent. Früher war es ein Drittel. Er führt das auf die gute Versorgungsstruktur und das gestiegene Bewusstsein in der Bevölkerung zurück.
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Med Konkret
Notfall Schlaganfall – Ersthilfe und Behandlung
Referenten: Primar Philipp Werner, Primar Manfred Cejna, LKH Feldkirch
Termin: Dienstag, 26. November 2024, ab 18 Uhr online
Die Teilnahme ist frei
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