Alu-Hüte gegen „Nato-Strahlung“: Russische Lehrer fallen auf satirischen Fake-Befehl herein

Ein belarussischer Aktivist im Exil hat Lehrer in Woronesch durch eine Fake-Anweisung dazu gebracht, Alu-Hüte gegen „Nato-Strahlung“ zu basteln. Die Aktion wirft Fragen über die politische Kontrolle und das Vertrauen in Russland auf.

Patriotische „Meisterprüfung“: Lehrer folgen Anweisung zur Alu-Hut-Bastelei
In der westlichen Region Woronesch in Russland sind Lehrer einer ungewöhnlichen Aufforderung gefolgt. Ein belarussischer Aktivist, der sich als Beamter der Putin-Partei „Einiges Russland“ ausgab, forderte die Lehrer in einem gefälschten Schreiben auf, an einer „patriotischen Meisterprüfung“ namens „Helm des Vaterlandes“ teilzunehmen. Der Exil-Belarusse Wladyslaw Bochan übermittelte diese Anweisung an mehrere Schulen, um die Loyalität und das politische Vertrauen der russischen Lehrkräfte auf die Probe zu stellen.

Alu-Hüte gegen Nato-Satelliten
In der Anweisung wurden die Lehrer aufgefordert, Alu-Hüte zu basteln, um sich und die Schüler vor angeblich feindlicher Strahlung von Nato-Satelliten zu schützen. Ziel sei es, den Patriotismus und die Zusammenarbeit im Zivilschutz zu fördern, hieß es in dem Schreiben. Wie Bochan über seinen Telegram-Kanal dokumentierte, schickten tatsächlich sieben Schulen Fotos und Videos zurück, die Lehrer und Schüler mit den selbst gebastelten Alu-Hüten zeigen.
Videos auf Telegram veröffentlicht
Bochan, der sich vor Lukaschenkos Regierung ins Exil rettete, verbreitete die Aufnahmen auf Plattformen wie YouTube und Telegram. Die Aufnahmen zeigen Lehrer, die die Alu-Hüte mit russischen Flaggen verzieren und den Schülern aufsetzen. Bochan schrieb dazu, die Aktion sei ein „Beweis für das Vorherrschen eines faschistischen Regimes“ in Russland.

Aktivist kommentiert: „Traurig, wenn es nicht so ernst wäre“
„Dass Alu-Hüte gegen Satelliten-Strahlen schützen, würde in anderen Ländern allenfalls ein Stadtverrückter glauben“, schrieb Bochan. „In Russland aber glauben das sogar Lehrer, die eigentlich als gebildet gelten.“ Der Aktivist fasste die Aktion als „traurig, wenn es nicht so lustig wäre“ zusammen und unterstrich damit die politische Aussage hinter seinem Prank. (VOL.AT)
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