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10.000 Nordkoreanische Soldaten sollen in Ukraine kämpfen

Die ukrainischen Geheimdienste hätten Informationen, dass Putin Soldaten aus Nordkorea einsetzen will.
Die ukrainischen Geheimdienste hätten Informationen, dass Putin Soldaten aus Nordkorea einsetzen will. ©KCNA via REUTERS
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigt Berichte, wonach zur Zeit rund 10.000 nordkoreanische Soldaten vorbereitet würden, um auf Russlands Seite im Krieg gegen die Ukraine zu kämpfen.

Darum geht's:

  • 10.000 nordkoreanische Soldaten sollen in Ukraine kämpfen.
  • Selenskyj präsentiert Fünf-Punkte-"Siegesplan" gegen Russland.
  • Plan umfasst NATO-Mitgliedschaft und Nicht-nukleare Abschreckung.

Er habe entspreche Informationen seiner Geheimdienste, sagte Selenskyj am Donnerstag in Brüssel auf einer Pressekonferenz am Rande des EU-Gipfels. Einige nordkoreanische Offiziere würden sich bereits auf besetzten Gebiet in der Ukraine befinden.

Russland wolle damit Lücken in seinen Streitkräften füllen. Die öffentliche Meinung in Russland sei nämlich gegen eine Mobilisierung von jungen Russen. Nordkorea würde damit als erstes Land Russland mit Soldaten unterstützen, nach Irans Unterstützung mit Drohnen und Raketen für Russland. Dies wäre "der erste Schritt zu einem Weltkrieg".

Selenskyjs "Siegesplan" - 5 Punkte

Die Verteidigungsminister der NATO beraten bei ihrem Treffen am Donnerstag in Brüssel auch über den so genannten Siegesplan der Ukraine. Am Mittwoch hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Plan, der den russischen Angriffskrieg beenden soll, dem Parlament in Kiew vorgestellt. Hier die fünf wichtigsten Punkte:

1. NATO-Mitgliedschaft

Selenskyj fordert von den westlichen Verbündeten eine Einladung zum NATO-Beitritt. "Ab sofort muss (der russische Präsident Wladimir) Putin sehen, dass er mit seinem geopolitischen Kalkül falsch liegt", sagte der ukrainische Präsident in seiner Rede. Russland wollte mit seiner Invasion im Februar 2022 unter anderem verhindern, dass sich die Ukraine dem Transatlantischen Bündnis annähert.

2. Angriff als Verteidigung

Seit etwa einem Jahr ist Russland in der überlegenen Position an der Front und besetzt immer mehr ukrainisches Gebiet. Deshalb will Selenskyj die Verteidigung stärken, vor allem mit weiteren Angriffen auf russisches Territorium wie jenem im Sommer auf die Region Kursk. Der Präsident fordert von den Verbündeten die Aufhebung der "Beschränkungen für den Einsatz von Langstreckenwaffen auf dem gesamten von Russland besetzten ukrainischen Territorium und auf russischem Territorium", die Fortsetzung der westlichen Unterstützung für die Ausbildung und Ausrüstung von "Reservebrigaden der ukrainischen Streitkräfte" sowie die Bereitstellung von "Satellitendaten in Echtzeit".

3. Nicht-nukleare Abschreckung

Um Angriffe zu verhindern, sollen die Verbündeten nicht-atomare Abschreckungswaffen in der Ukraine stationieren, die weit auf russisches Gebiet zielen können. "Die Ukraine schlägt vor, auf ihrem Territorium ein umfassendes Paket nicht-nuklearer strategischer Abschreckungsmaßnahmen zu stationieren, das ausreichen wird, um die Ukraine vor jeder militärischen Bedrohung durch Russland zu schützen", sagt Selenskyj. Details zu diesem Punkt sind in einem "geheimen Anhang" beschrieben, der den USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland vorgelegt wurde.

Putin hatte schon vor Selenskyjs Rede angekündigt, gegebenenfalls bei konventionellen Angriffen mit Atomraketen zurückzuschlagen.

4. Wirtschaftliches Potenzial

In seinem vierten Punkt verweist Selenskyj auf das wirtschaftliche Potenzial der Ukraine: Bodenschätze und die Landwirtschaft stellten ein "Milliarden Dollar" schweres Kapital dar, das den Partnern der Ukraine zur Verfügung stehen könnte. Selenskyjs Plan sieht "ein Sonderabkommen über den gemeinsamen Schutz kritischer Ressourcen" der Ukraine sowie deren gemeinsame Nutzung mit den Verbündeten vor. Auch hierzu gibt es einen "geheimen Anhang".

5. Ukrainische Truppen für Europa

Der fünfte Punkt betrifft die Zeit nach Ende des Krieges. Dann sollten dem Plan zufolge "bestimmte militärische Kontingente" der USA in Europa "durch ukrainische Einheiten" ersetzt werden, die über Erfahrung im Kampf gegen Russland verfügen. Der Kreml warf Selenskyj daraufhin vor, er wolle die NATO-Länder "in einen direkten Konflikt" mit Moskau treiben.

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(APA)

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