Rauchverbot in Gastgärten: Vorarlberger Wirte gegen EU-Plan

Die EU sagt dem Tabak den Kampf an. Eine aktuelle Empfehlung der EU-Kommission an die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) zur Ausweitung rauchfreier Zonen auf die Gastgärten sorgt auch in Vorarlberg für Kontroversen.
Angst vor Ausbleiben der Gäste
VOL.AT hat sich bei den Gastronomen im Land umgehört, was sie von dem diskutierten Rauchverbot in Schanigärten halten und was ihre Sorgen sind. Diese zeigen sich alle wenig begeistert von der Idee. Sie befürchten einen Umsatzrückgang wie auch schon nach dem Eintreten des generellen Rauchverbots in den Lokalen, das 2019 in Österreich eingeführt wurde. Inzwischen hat sich die Situation nach dem damaligen Rückgang der Gäste zwar wieder erholt, doch nach Krisen wie Corona-Pandemie und Teuerung wäre ein erneutes Ausbleiben der Gäste für die Gastronomen schwer zu verkraften.

Schäfle-Wirt Werner Scandella befürchtet etwa, dass im Falle eines Rauchverbotes in Gastgärten die Gäste zukünftig ihr Bier auf dem privaten Balkon konsumieren würden.

Lärmbelästigung könnte drohen
Lustbar- und Pier 69-Betreiber Lukas Buttazoni wünscht sich stattdessen Schritte, welche die Gastronomie ankurbeln anstatt zu reglementieren. Er befürchtet zudem, dass durch ein Rauchverbot in Schanigärten die Gäste dann in die Bregenzer Gassen ausweichen, was zu Lärmbelästigung führen könnte. Im Gastgarten hätten die Wirte mehr Kontrolle über die Lautstärke, erklärt der 40-Jährige.

Gegen mehr Einschränkungen
"Ein klares Nein für ein Rauchverbot im Freien", kommt ebenfalls vom Betreiber der Sunsetbar am Fischersteg Michael Hehle. Er ist überzeugt, dass die Freiheitsrechte bereits genug eingeschränkt wurden. "Das ist genug."

Dem stimmt ebenfalls der Betreiber der Vinothek Weinstein Fine Wine in Dornbirn zu. Sebastian Spiegel spricht sich gegen eine Bevormundung aus. Für seine Gäste ist das Zigarrenrauchen im Freien auch eine Kultur.

Alina Rinderer sieht das diskutierte Rauchverbot positiver. Sie empfindet den Vorschlag der EU zwar als "schade" für die Raucher. Sie ist jedoch überzeugt, dass die Gäste trotzdem ins Café 21 in Dornbirn kommen würden.
Von Laura Schwärzler und Dennis Strobel
(VOL.AT)
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