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Orban will bei Trump-Sieg "mehrere Flaschen Champagner öffnen"

Orban will bei Trump-Sieg "mehrere Flaschen Champagner öffnen" (Symbolbild)
Orban will bei Trump-Sieg "mehrere Flaschen Champagner öffnen" (Symbolbild) ©APA/AFP/CANVA
Bei einem Sieg Donald Trumps in den bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen kündigt der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán eine ausgiebige Champagner-Feier an, während er gleichzeitig andere EU-Länder auffordert, Ungarn im Umgang mit Migranten nachzuahmen.

Darum geht's:

  • Orbán setzt auf Trump-Sieg und plant "Friedensmission".
  • Migrationspolitik Ungarns stößt EU-Schutzrichtlinien um.
  • Orbán begrüßt Wahlerfolge von Rechtspopulisten in Europa.

Orbán setzt auf Trump: Champagner bei Wahlsieg

Der ungarische Regierungschef Viktor Orbán setzt auf einen Sieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November. "Wir werden mehrere Flaschen Champagner öffnen, wenn Trump gewählt wird", sagte der mit FPÖ-Chef Herbert Kickl verbündete Rechtsnationalist am Dienstag im Europaparlament in Straßburg vor Journalisten. Orbán verwies auf Trumps Aussage, er werde den Ukraine-Krieg so schnell wie möglich beenden.

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Regierungschef Viktor Orbán setzt auf einen Sieg des Republikaners Donald Trump ©APA/AFP

Orbán hatte Trump im Juli am Rande des NATO-Gipfels in den USA getroffen. Wenige Tage zuvor hatte er Kreml-Chef Wladimir Putin in Moskau besucht. Die EU- und NATO-Partner verurteilten diese selbst erklärte "Friedensmission" scharf. Wohl nicht zufällig hat Orbán zudem einen informellen EU-Gipfel für den 7. November angesetzt, also zwei Tage nach der US-Wahl.

Asylpolitik: Orbán fordert EU zur Nachahmung auf

In der Asylpolitik rief Orbán die anderen EU-Länder auf, dem Beispiel Ungarns zu folgen und keine Migranten mehr nach Europa zu lassen. Seit 2015 hätten ihm deshalb viele Europäer vorgehalten, er sei "ein Idiot" oder "irgendwie böse". "Am Ende des Tages werden mir alle zustimmen", fügte er hinzu.

EU-Gerichte hatten Ungarn mehrfach wegen seiner Verstöße gegen die gemeinsame Asylpolitik verurteilt. Erst im Juni verhängte der Europäische Gerichtshof eine Rekordstrafe von 200 Millionen Euro. Die ungarische Regierung weigerte sich, zu zahlen.

Rechtspopulistische Wahlerfolge: Orbán sieht 'großartigen Wandel'

Orbán begrüßte zudem die Wahlerfolge von Rechtspopulisten in Ostdeutschland oder Österreich. Es gebe einen "großartigen Wandel" weg von der "Mainstream-Elite" aus Linken, Liberalen und Politikern der Mitte. Europa brauche "starke Anführer", forderte er - auch in Deutschland, Frankreich und Spanien.

Ukraine-Konflikt: Orbán plädiert für Feuerpause

Bezüglich des russischen Aggressionskrieg in der Ukraine bekräftigte Orbán seine Haltung. Er sehe keine Möglichkeit für die Ukraine, gegen Russland auf dem Schlachtfeld zu gewinnen. Benötigt werde eine direkte sowie indirekte Kommunikation zwischen den Kriegsparteien. Eine Feuerpause sei nötig, um Leben zu retten. Orbans Regierung gilt innerhalb der EU als vergleichsweise prorussisch.

(APA/AFP/Reuters)

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