Landtagswahlkampf in der Hochblüte

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) leistete Schützenhilfe und verteilte trotz kühler Temperaturen mit Spitzenkandidat Daniel Zadra und Co-Parteichefin Eva Hammerer Grillwürstchen. "Es geht um die Wurst", so die Botschaft der Grünen. Auch die übrigen Parteien laufen um jede Stimme.

"Dieses schöne Land will ich mir von der FPÖ nicht kaputt machen lassen", begründete Rauch, warum die Grünen für eine Fortsetzung von Schwarz-Grün "kämpfen, mit allem, was wir haben". Er habe auf Bundesebene gelernt, was es bedeute, wenn die FPÖ in Länderregierungen sitze. Wer meine, die Vorarlberger FPÖ sei "eh nicht so schlimm", der irre. Bitschi habe angekündigt, dem Bundesvorbild nachstreben zu wollen - für Rauch, der um den Zusammenhalt, das Sozialsystem und freie Medien fürchtete, "eine gefährliche Drohung". Der nächste Landeshauptmann werde wieder von der ÖVP kommen, Wallner werde klar Kante zeigen müssen. Auf den Bund könne dieser nicht warten, denn dort werde bis zu einer Regierungsbildung "noch viel Wasser den Rhein und die Donau hinabfließen".
SPÖ und NEOS mit eigenen Wahlkampfstrategien
Grünen-Klubobfrau Hammerer betonte, Schwarz-Blau sei bereits in Vorbereitung, es gehe in Vorarlberg also wirklich um die Wurst: "Zukunft oder Kollaps?". Zadra hob die grünen Regierungserfolge hervor und hielt fest: "Es geht um die Machtfrage." Bei der Nationalratswahl habe man aus taktischen Gründen Wähler an die SPÖ verloren, so Rauch, das sei in Vorarlberg nicht der Fall. Zudem seien viele in Vorarlberg "christlich-soziale" Schwarze, die das vermissten. Diese seien daher "für uns ansprechbar". Bio-Gummibärchen, Jasskarten und Senf sollen die grüne Botschaften unterstreichen.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite warb SPÖ-Landtagskandidat Reinhold Einwallner um Wählerstimmen. Er und seine Wahlhelfer und -helferinnen zeigten sich optimistisch für das SPÖ-Vorarlberg-Ergebnis. Verteilt werden unter anderem gebrandete Manner-Schnitten: "Frauenpolitik mit Biss", Aufkleber und "Wahlzuckerl". Am Freitag stellte die SPÖ bei einer Pressekonferenz zudem unter dem Wahlkampfslogan "Vorarlberg kann 's besser" Ideen zur Beendigung des "Notstands in Gesundheit und Pflege" vor.
Die NEOS hüllten sich bei ihrer Verteilaktion am Wochenmarkt in pinke Regenponchos, Passanten erhielten unter anderem NEOS-Brausepulver für "Reformkraft mit Saus und Braus".

FPÖ und ÖVP setzen auf Großveranstaltungen und persönliche Treffen
Unweit davon fand sich ein Stand der FPÖ, die "Vorarlberg wieder auf Kurs bringen" will. "Das Wetter spielt für uns keine Rolle. Wir kämpfen und wir sind auf der Überholspur, der Blinker ist gesetzt", so Kandidatin Sandra Jäckel. Als Wahlkampfgeschenk gab es dazu Sonnenbrillen, Feuerzeuge und Energydrinks. Die FPÖ lädt am Sonntag außerdem zu einer Großveranstaltung. Der "Familien-Frühschoppen" mit Spitzenkandidat Christof Bitschi in einer Messehalle in Dornbirn verspricht "Essen und Trinken zu familienfreundlichen Preisen", Kinderprogramm und eine Partyband.
Zeitgleich wird ÖVP-Spitzenkandidat Markus Wallner in einem Autohaus Interessierte treffen. Der Landeshauptmann klappert derzeit alle 96 Kommunen ab, besucht Schulen, Betriebe, Feste, Regional- und Gemeindefunktionäre. Auf den ÖVP-Plakaten prangt neben "Vorarlberg geht vor" nun auch der Aufruf: "Wer Wallner will, muss Wallner wählen". In Videos auf sozialen Netzwerken werben Unterstützer wie Botschafter Michael Linhart oder Olympiasieger Lukas Mähr für den Landeshauptmann.
(APA)
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