Für Igel und Kleintiere fatal: Braucht es ein Nachtmähverbot für Rasenroboter?

Die Igelfreunde Hörbranz setzen sich für die stacheligen Tiere im Ländle ein. Sie päppeln verletzte und kranke Igel auf und sorgen für Junge, die ohne Muttertier aufgefunden werden. Jetzt im Sommer weisen sie auf eine unterschätzte Gefahr hin: Mähroboter in heimischen Gärten.

Igel werden "zusammen-geschreddert"
"Der Igel, der ist nachtaktiv und wenn der Mähroboter in der Nacht läuft, dann wird der Igel zusammen-geschreddert", gibt Adele Dornig von den Igelfreunden Hörbranz zu verstehen. "Er hat keine Chance, auch andere Tiere haben keine Chance, das zu überleben." Ein Mähverbot von 16 bis 9 Uhr früh wäre aus ihrer Sicht ideal. Beim VOL.AT-Interview war Dornig in Begleitung von Igeldame Valentina, die Opfer eines solchen Rasenmähers wurde: "Der ist stehengeblieben, der Roboter, aber das Füßchen ist trotzdem drunter gekommen. Sie haben keinen Sicherheitsschutz", gibt sie zu verstehen.
Video: Braucht es ein Nachtmähverbot?
"Wenn es gesetzlich ist, müssen sie sich dran halten"
Ein Nachtmähverbot wäre gut umsetzbar, wie die Obfrau der Igelfreunde meint. "Wenn jeder wieder einmal selbst mäht, untertags." Dann wäre den Tieren geholfen. "Frösche oder Eichhörnchen oder Mäuse. Es sind ganz viele betroffen davon", betont Dornig. Derzeit sind in Hörbranz einige Igelbabys in Pflege. "Ich merke, dass sie um 16 Uhr schon unterwegs sind", erklärt sie. Für die tierliebe Hörbranzerin wäre es ein großes Anliegen: "Alle Bürgermeister sollen sich an einen Tisch setzen und eine Verordnung rausbringen", meint sie. "Wenn es gesetzlich ist, müssen sie sich dran halten, so wie an die Mittagsruhe."

Igeln einen Rückzugsort bieten
Für den Schutz der Igel kann laut den Igelfreunden jeder einzelne etwas tun. "Jeder soll sich bei der Nase nehmen", gibt Adele Dornig gegenüber VOL.AT zu verstehen. Man könne im Garten einen Igelhaufen oder einen Rückzugsort für die Tiere einrichten: "Da braucht es nicht viel: ein bisschen einen Laubhaufen und Totholz, eine Kiste mit einem Loch. Einfach etwas regengeschützt und das hat sich schon." Wenn man den Tieren dann zusätzlich noch etwas Wasser und Katzenfutter hinstelle, fühlen sie sich wohl.

Nachtmähverbot keine neue Idee
Die Idee für ein Nachtmähverbot ist nicht neu. Bereits mehrfach wurde es von unterschiedlichen Organisationen ins Spiel gebracht. So fordert etwa der Österreichische Tierschutzverein ein Nachtfahrverbot für Mähroboter: Gartenbesitzer sollen zum Schutz der Tiere auf Mähroboter verzichten. Hersteller sollen sie endlich tiersicher machen und der Gesetzgeber soll ein Verbot ab Einbruch der Dunkelheit beschließen. Unterstützt wird die Forderung auch von unterschiedlichen Experten, die unter anderem spezielle Crashtests fordern. Die Österreichische Igelhilfe schlug erst im April Alarm: Igel seien auf der Roten Liste und als gefährdet eingestuft. Es würden mittlerweile mehr Igel von Mährobotern getötet als durch Autos.
(VOL.AT)
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