"Die Hoffnung noch nicht aufgegeben": Adele Dornig will sich weiter für Igel einsetzen

Seit 2021 setzt sich Adele Dornig (68) mit drei Haupthelfer für das Wohl der Igel in Vorarlberg ein. Igel aus dem ganzen Land werden zu ihnen gebracht, vermehrt allerdings aus dem Unterland. Aktuell findet man das Igeldorf in den Schrebergärten beim Salvatorkolleg, doch ein neuer Standort muss her, um den Fortbestand zu sichern.

Großer Einsatz für kleine Tiere
Dornig ist sich sicher: Die ehrenamtliche Arbeit der Igelfreunde ist sehr wichtig. "Letzten Winter haben wir 70 Igel über den Winter gebracht und im Frühling ausgewildert", erklärt sie gegenüber VOL.AT. "Die Todesrate war ganz minimal." Auch "Miss Valentina" befindet sich derzeit beispielsweise in der Obhut der Igelfreunde Hörbranz. Die Igeldame wurde Opfer eines Rasenmähroboters und hat daher nur noch drei Beinchen. Ganz zutraulich lässt sie sich von Dornig hochheben und streicheln.

Video: Igelfreunde suchen neuen Standort

"Der Igel leidet leise"
Eines ist klar: Die 68-jährige Hörbranzerin hat ein großes Herz für die kleinen Tiere. "Der Igel leidet leise und er stirbt auch leise", verdeutlicht sie. Sie und ihr Team kümmern sich um verletze Igel und verwaiste Junge, die ohne Mutter aufgefunden wurden. Auch eine Notfallklappe wurde eingerichtet, die Tag und Nacht zur Verfügung steht. Wer einen Igel auffindet, kann ihn dort ablegen und die Igelfreunde benachrichtigen. Die Tiere werden schließlich versorgt und zum Tierarzt gebracht. Dann werden sie mit viel Sorgfalt im Igeldorf aufgepäppelt.

"Ich will nicht weg, aber es ist halt so"
Aktuell stehen den Igelfreunden fast 200 Quadratmeter Schrebergärten zur Verfügung. Beide werden von Adele Dornig privat bezahlt. Zudem gibt es ein Winterquartier im Haus, das von der Immobilien-Entwicklungsgesellschaft ZM3 und dem Bürgermeister gratis zur Verfügung gestellt wird – es handelt sich dabei um die ehemalige Waschküche des Klosters. Da mit dem Hochwasserschutzprojektes "Ruggbach" der nahe Bach ab dem ersten Oktober auf Höhe der Schrebergärten verbreitert wird, muss das Igeldorf weichen. "Durch die Renaturierung brauchen sie eine Zufahrt und das betrifft mich grade", meint Dornig. "Ich will nicht weg, aber es ist halt so. Ich könnte schreien." Doch die Renaturierung sei auch wichtig für die Wildtiere. Seit dem Frühjahr läuft daher bereits die Suche nach einem neuen Quartier.

"Wahrscheinlich ist das nachher das Ende"
Der neue Standort sollte gut erreichbar sein und einen Garten haben, wie die Tierfreundin erklärt. Auch ein Raum um die Tiere zu verpflegen, zu waschen und aufzupäppeln sollte verfügbar sein. Bisher gab es kein passendes Angebot. "Die Bürgermeister von Lochau und Hörbranz sind aktiv und die ZM3, aber bis jetzt hat sich niemand gemeldet", verdeutlicht die Obfrau der Igelfreunde. "Wahrscheinlich ist das nachher das Ende, wenn ich nichts finde", betont sie gegenüber VOL.AT. Sie und ihr Team geben ihr Bestes. "Wenn es gar nicht mehr geht, dann müssen wir uns auflösen." Das Winterquartier steht bis im Frühling befristet zur Verfügung, doch das Igeldorf braucht danach einen neuen Platz. "Wenn es einen Garten gibt oder ein Haus, das verwahrlost ist, das würden wir herrichten und schauen drauf und die Igel würden einziehen", gibt sie zu verstehen.

"Haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben"
Adele Dornig widmet sich in der Pension aus vollem Herzen den Igeln. "Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, vielleicht findet sich doch noch jemand, der uns aufnimmt oder uns etwas gibt", meint die ehrenamtliche Tierschützerin im VOL.AT-Gespräch. Bis Ende September ist noch Zeit, wie sie betont: "Die Zeit ist schon knapp." Wer einen passenden Ort für die Igelfreunden Hörbranz weiß, wird gebeten, sich zu melden: adele.dornig@gmail.com oder 0664/ 44 13 870.
Mehr zu den Igelfreunden Hörbranz
(VOL.AT)
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