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Verurteilter Vergewaltiger bei Olympia-Auftritt ausgebuht

Steven van de Velde in Auftaktmatch bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris.
Steven van de Velde in Auftaktmatch bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. ©AP
Der niederländische Beachvolleyballer Steven van de Velde war vor acht Jahren in England wegen Vergewaltigung einer Zwölfjährigen verurteilt worden. Ein Umstand, der am Sonntag, bei seinem ersten Auftritt bei den Olympischen Spielen in Paris, für heftige Buhrufe aus dem Publikum sorgte.
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Dass der 29-jährige Van de Velde überhaupt bei den Olympischen Spielen antritt, hat im Vorfeld für große Aufregung gesorgt. Knapp 95.000 Menschen hatten bis kurz vor Spielbeginn am Sonntagmittag das IOC in einer Online-Petition aufgefordert, Van de Velde von den Spielen auszuschließen.

Van de Velde schottet sich ab

Aufregung hatte es schon um die Nominierung des Niederländers gegeben. Auf eigenen Wunsch wohnt Van de Velde während der Spiele außerhalb des Olympischen Dorfes und wird auch keine Interviews geben. Man bedauere "die Auswirkungen, die die erneute Fokussierung auf die Vergangenheit des Beachvolleyballers Steven van de Velde für viele Menschen hat", teilte das NOC*NSF (Niederländische Olympische Komitee) mit.

Vor acht Jahren verurteilt

Nach der Verurteilung wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen zu vier Jahren Haft im Jahr 2016 hat Van der Velde einen Teil seiner Strafe in England abgesessen, und war dann in die Niederlande zurückgekehrt. Er verbrachte 13 Monate in Haft.

2014 hatte er gestanden, als 19-Jähriger eine damals Zwölfjährige online kennengelernt zu haben und nach einigen Wochen Kontakt zu ihr geflogen zu sein. "Ich habe getan, was ich getan habe. Ich kann es nicht rückgängig machen. Es ist der größte Fehler meines Lebens". hat der Niederländer seine Tat in der Vergangenheit kommentiert.

"Keine Gefahr eines Rückfalls"

Bei Van de Velde bestünde laut Experten nach abgesessener Haftstrafe und absolvierter Therapie "keine Gefahr eines Rückfalls", was auch das Nationale Olympische Komitee Hollands betont, um die Nominierung Van der Veldes zu begründen. Das Internationale Olympische Komitee verwies diesbezüglich auf das NOK.

Van de Velde ist rehabilitiert und mittlerweile verheiratet und Vater eines Kindes. Seine Ehefrau Kim ist die Schwester des deutschen Fußballprofis Kevin Behrens.

Die Niederländer verloren ihr Auftaktmatch mit 1:2 gegen die Italiener Alex Ranghieri/Adrian Carambula.

(VOL.AT)

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