Mehr als 30.000 Vermisste im Mittelmeer seit 2014

Unter den Verunglückten sind auch viele Kinder. Allein im Jahr 2024 seien bereits mehr als 1.000 Menschen auf der tödlichsten Fluchtroute verschwunden, beklagte die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye am Mittwoch in einer Presseaussendung.
Kritik an EU und Mitgliedsstaaten
"Statt gegen die Hilfsorganisationen vorzugehen, müssen die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten endlich ihrer Verantwortung im Mittelmeer gerecht werden. Derzeit bekämpfen sie weder die Fluchtursachen noch sorgen sie für sichere Fluchtrouten, sondern sie erschweren unsere humanitäre Arbeit nur noch mehr: Durch Festsetzungen, die Zuweisung weit entfernter Häfen oder strengere Auflagen für zivile Rettungsschiffe", erklärte Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye.
Rechtliche Auseinandersetzungen um "Sea-Eye 4"
Zwischen Juni 2023 und Juni 2024 wurde die "Sea-Eye 4" insgesamt 120 Tage in Italien festgesetzt. Der in Regensburg ansässige Verein hat mehrfach gegen die Festsetzungen durch die italienischen Behörden geklagt. Ein Gericht im süditalienischen Reggio Calabria hatte am 5. Juni einer Klage von Sea-Eye stattgegeben und die 60-tägige Verwaltungshaft des Rettungsschiffes "Sea-Eye 4" im März 2024 für unrechtmäßig erklärt.

Neues Rettungsschiff "Sea-Eye 5"
Sea-Eye schickt inzwischen einen ehemaligen Seenotkreuzer ins Mittelmeer. Die Oscar-nominierte deutsche Schauspielerin Sandra Hüller taufte das Rettungsschiff am Montag im Hafen der Adria-Stadt Ancona auf seinen neuen Namen "Sea-Eye 5". Im Herbst 2020 kaufte der Verein die "Sea-Eye 4" und schickte sie im Mai 2021 in den ersten Rettungseinsatz. Die Hilfsorganisation hat sich Eigenangaben zufolge an der Rettung von mehr als 17.000 Menschen im Mittelmeer beteiligt.

(APA)
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