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„Ladies First“ in der Schattenburg

Seltene Werke herausragender Komponistinnen stellte das "TrioVanBeethoven" in den Fokus.
Seltene Werke herausragender Komponistinnen stellte das "TrioVanBeethoven" in den Fokus. ©Henning Heilmann
„TrioVanBeethoven“ stellte seltene Werke großer Komponistinnen ins Rampenlicht. 
TrioVanBeethoven rückte Komponistinnen ins Rampenlicht

Komponistinnen sind in der Musikgeschichte eine eher seltene Erscheinung. Bis in die neuere Zeit wurde eine berufliche musikalische Ausbildung für Frauen nur selten zugelassen. Nicht zuletzt deshalb stellte das „TrioVanBeethoven“ heuer auf ihrem Auftritt in der Schattenburg zwei Meisterwerke weiblicher Komponisten ins Scheinwerferlicht.

Kühne Kompositionen

Das Konzert begann mit Fanny Mendelssohns Klaviertrio d-moll op. 11, das sich in vier Sätzen über 25 Minuten entfaltet und im vierten Satz durch ein langes Klaviersolo besticht.

Die englische Bratschistin Rebecca Clarke ist hierzulande fast unbekannt, gilt jedoch als namhafteste britische Komponistin der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ihr Klaviertrio von 1921 ist auch fast 25 Minuten lang und gilt als ihr Meisterwerk. Sie schafft kräftige Klanggemälde aus kleinsten melodischen Fragmenten und liebt komplizierte Rhythmen. Pianist Clemens Zeilinger unterstrich den „kühnen kompositorischen Ansatz“ des Werks.

Nach dem Motto „Ladies First“ widmete sich das Trio erst nach der Pause männlichen Komponisten. Der berühmte Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy war der jüngere Bruder von Fanny Mendelssohn. Mit einer bravourösen Aufführung des Klaviertrios c-moll op.66, das passend zur dramatischen Tonart sehr rasante Passagen für Violine, Cello und das Piano enthält, endete das offizielle Programm. Als Zugabe wurde der dritte Satz aus Ludwig van Beethovens Trio op.11 B-Dur, genannt „Gassenhauer-Trio“, gespielt.

Eingespieltes Trio

Im „TrioVanBeethoven“ spielen mit Clemens Zeilinger am Klavier, Verena Stourzh an der Violine und Florian Berner am Violoncello drei Musiker von internationalem Rang. Der Pianist Clemens Zeilinger war Preisträger des Beethoven-Wettbewerbs in Wien und des Europäischen Kammermusikwettbewerbs in Den Haag. Das begabte Ensemble war unter anderem schon zu Gast im Wiener Konzerthaus und beim Brucknerfest in Linz. HE

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