Internationale Stimmen zum TV-Duell von Trump und Biden

So kommentieren internationale Medien das erste TV-Duell von Joe Biden und Donald Trump:
Großbritannien
BBC : "Vor dem Donnerstagabend hatten viele Amerikaner ihre Sorgen über Joe Bidens Alter und Eignung fürs Amt geäußert. Zu sagen, dass diese Debatte diese Sorgen nicht gerade zum Schweigen brachte, wäre wohl eine der größten Untertreibungen des Jahres."
"Guardian": "Joe Biden, offensichtlich erkältet, murmelte sich durch die Debatte und konnte seine eigentlich elegant formulierten Sätze nicht treffsicher anbringen. Donald Trump, ein produktiver Verbreiter von Unwahrheiten, erzählte wiederholt Lügen und vermied es, auf schwierige Fragen zu antworten."
Spanien
"El País": "Biden scheitert in der Debatte mit Trump bei dem Versuch, die Bedenken über sein Alter zu zerstreuen. Der Ex-Präsident überhäuft den Präsidenten mit Falschinformationen und Lügen, der seinerseits durch sein Zaudern, seine Heiserkeit und seine Ausrutscher unfähig ist, in einem Duell voller persönlicher Angriffe damit fertig zu werden."
Frankreich
"Le Monde": "Mit heiserer Stimme, stotternd und ohne die Sätze zu beenden, gelang es Joe Biden nicht, die Bedenken wegen seines Alters (81) zu zerstreuen. Der 78-jährige Donald Trump wirkte kämpferischer. Noch nie zuvor mussten die Amerikaner zwischen Kandidaten entscheiden, die beide so alt waren."
Kanada
CBC News: "Joe Biden klang heiser, sein Energielevel schien niedrig zu sein, und an mehreren Stellen der Debatte verlor er seinen Gedankengang. (...) Und Donald Trump macht das, was Donald Trump oft macht: Er spricht mit Selbstvertrauen, er hat Energie, aber so vieles von dem, was er heute Abend gesagt hat, ist absolut nicht sachlich korrekt."

Mexiko
"El Universal": "Biden stolpert, während Trump lügt und sich weigert, das Wahlergebnis zu respektieren."
USA
"Wall Street Journal": "Nun, das war schmerzhaft - für die Vereinigten Staaten. Präsident Bidens stockender, stotternder Auftritt in der Debatte am Donnerstagabend hat nur allzu deutlich gezeigt, dass er nicht in der Lage ist, vier weitere Jahre im Amt zu bleiben. Zum Wohle des Landes, mehr noch als zum Wohle ihrer Partei, müssen die Demokraten gründlich darüber nachdenken, ob sie ihn an der Spitze ihrer Partei ersetzen müssen. Das ist kein parteipolitischer Gedanke, sondern ein patriotischer. (...) Biden wirkte wie ein schwacher Mann, den kein Amerikaner im direkten Duell mit Putin oder Chinas Xi Jinping sehen möchte. (...) Biden hat die Delegierten, um die Nominierung zu gewinnen, und die einzige Möglichkeit, dass er nicht nominiert wird, ist, dass er entscheidet, sich zurückzuziehen."
"Washington Post":
"Die Präsidentschaftsdebatte begann am Donnerstag ohne Handschlag, und von da an wurde es noch schlimmer. (...) Diese Debatte wird vielleicht nicht für das in Erinnerung bleiben, was gesagt wurde, sondern eher dafür, wie es gesagt wurde. Biden versuchte, Trumps Fantastereien-Parade zu unterbrechen, aber seine Darbietung war schwach. Er stolperte über seine eigenen Worte und schien sich in seinen Sätzen zu verlieren (...)
Bidens Aufgabe am Donnerstag war es, die Sorgen zu zerstreuen, dass er zu viel Schwung verloren hat, um das Land für eine weitere Amtszeit zu führen. Am Ende schürte er mehr Bedenken, als er zerstreute. (...) Die Frage ist, ob die Amerikaner über den Stil hinwegsehen und die Substanz bewerten werden. Biden hat es ihnen am Donnerstagabend nicht leichter gemacht."

Norwegen
"Verdens Gang": "Bidens wichtigste Aufgabe vor dieser Debatte war es, die Wähler davon zu überzeugen, dass er gut qualifiziert ist, das Land in den nächsten vier Jahren zu führen. Das ist ihm nicht gelungen.
Stattdessen hat sein schwacher Auftritt die Unruhe in der Demokratischen Partei über seine Kandidatur noch vergrößert. Manchmal war es schmerzhaft, Biden dabei zuzusehen, wie er um die richtigen Worte rang.
Bei einer im amerikanischen Fernsehen übertragenen Präsidentschaftsdebatte geht es um mehr als um unterschiedliche politische Ansichten. Wichtig ist, wie sich die Kandidaten präsentieren.
Biden hat diese Debatte verloren. Nicht, weil Donald Trump eine gute Leistung zeigte, sondern weil Biden schwach wirkte. Wenn man den guten Willen in die Gleichung einbezieht, könnte man sagen, dass Biden die besten politischen Inhalte und das beste Realitätsverständnis hat. Aber es wird schwierig, vielleicht sogar unmöglich sein, den Eindruck eines strauchelnden Präsidenten zu ändern."
(APA/dpa)
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