Einsatzleiterin erklärt: So war der nächtliche Sucheinsatz für die Wasserrettung

Am Freitag gegen 01.30 Uhr fanden Spaziergänger in Lustenau am Rheindamm Kleidung. Da die Umstände unklar und der Wasserstand des Rheins hoch waren, wurde eine Suchaktion eingeleitet. Die Wasserrettung Vorarlberg wurde gegen 2:19 Uhr alarmiert und suchte die Rheinvorländer und das Wasser ab. Sarah Waltl von der Harder Wasserrettung ist seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen. Sie war als Einsatzleiterin mit vor Ort und erklärt, wie der Einsatz abgelaufen ist.
Video: Einsatzleiterin über die Suchaktion

Suchaktion in und am Rhein
Es war nicht klar ersichtlich, ob die Kleidung vergessen wurde oder ob jemand sich im Wasser befand. "Wir von der Wasserrettung waren mit 16 Personen vor Ort, mit drei Fahrzeugen und zweite Booten", so Waltl gegenüber VOL.AT. "Zusätzlich war dann noch die Bergrettung mit dabei, mit vier Mann und einem Hund, der uns an Land unterstützt hat. Und die Polizei ebenfalls." Das Rheinufer auf österreichischer Seite wurde bis zur Rheinmündung in den Bodensee abgesucht, wie sie erklärt. "Mit Wildwasserschwimmern, mit einem Hochleistungsschlauchboot, mit dem man im Rhein aufwärts und abwärtsfahren kann", schildert sie. Auch mit dem Rettungsboot wurde kontrolliert.

Suche gegen 5 Uhr abgebrochen
"Ergebnis gab es leider keines", verdeutlicht Sarah Waltl gegenüber VOL.AT. "In den frühen Morgenstunden wurde dann mit allen Einsatzkräften beschlossen oder entschieden, dass die Suche abgebrochen wird, weil wir keine weiteren Infos hatten, was oder wo genau passiert war", schildert sie. Gegen fünf Uhr wurde so also die Suchaktion vorläufig beendet. Am Freitagvormittag war der Polizeihubschrauber Libelle im Einsatz und kontrolliert die Lage aus der Luft.

"Lieber einmal mehr die Wasserrettung rufen, als vorbeigehen"
Wie sollte man vorgehen, wenn man – wie in diesem Fall die Spaziergänger – Kleidung oder Gegenstände auffindet und nicht klar ist, ob eine Person in Not ist? "Die Rettungskräfte zu alarmieren, ist nie falsch", betont die Einsatzleiterin. Ob es zu einem Einsatz komme, unterliegt der Einschätzung der Rettungskräfte. "Als Passant, wenn man so etwas feststellt: Immer anrufen, es kann ja immer was passiert sein und lieber einmal mehr die Wasserrettung rufen, als vorbeigehen und es ignorieren." Es gebe öfters Suchaktionen am Rhein, am Bodensee und an sonstigen Badeorten in ganz Vorarlberg, gibt sie zu verstehen. "Wir sind eigentlich überall wo es Wasser gibt öfters im Einsatz."

"Für mich ist es eigentlich schon alltägliche Arbeit"
Für die Wasserrettung heißt es erst einmal abwarten. "Da wir jetzt aktuell keine Anhaltspunkte haben, ist für uns aktuell der Einsatz erledigt", erklärt Waltl. "Außer die RFL wird uns noch einmal alarmieren, weil es weitere Infos gibt oder Vermutungen und dann werden wir natürlich weitersuchen." Für die Einsatzleiterin selbst gehören solche Einsätze dazu: "Ich bin jetzt schon selbst über 20 Jahre bei der Wasserrettung. Für mich ist es eigentlich schon alltägliche Arbeit", meint sie. "Aber es gibt dann immer wieder Einsätze, die einem in Gedanken bleiben." Am frühen Freitagnachmittag ging es für Sarah Waltl nach einem nächtlichen Sucheinsatz und einem Vormittag bei der Arbeit vorerst nach Hause.
(VOL.AT)
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