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Fußball-EM: Frankreich will gegen Niederländer zweiten Sieg

Beide Teams waren zum Auftakt erfolgreich
Beide Teams waren zum Auftakt erfolgreich ©APA
Die Nase der Grande Nation ist vor der zweiten Partie Frankreichs bei der Fußball-EM im Schlager der Gruppe D gegen die Niederlande das große Thema.
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Spielt Kapitän Kylian Mbappé nach dem im EM-Auftakt gegen Österreich erlittenen Nasenbeinbruch oder spielt er nicht? Und angesichts der Paarung am Freitag in Leipzig (21.00 Uhr) wäre ein Ausfall doppelt bitter. Denn die Oranjes zählen zu seinen Lieblingsgegnern: In sechs Spielen traf er fünfmal.

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Viele Fragezeichen um Mbappe

Auch sein erstes Länderspieltor erzielte Mbappé 2017 gegen die Niederländer. In der EM-Qualifikation gab es die Begegnung ebenfalls. Mbappé traf in den beiden Spielen viermal, die Franzosen gewannen beide. Doch sein Einsatz ist nach der blutigen Kollision mit der Schulter von ÖFB-Abwehrchef Kevin Danso am Montag in Düsseldorf mehr als fraglich. "Offensichtlich ist das französische Team mit oder ohne ihm nicht dasselbe. Ich hoffe, er kann dabei sein", sagte Coach Didier Deschamps.

So gesehen wären die Niederlande für den Anführer der Equipe Tricolore die optimale Gelegenheit gewesen, den Bann zu brechen. Mbappé hat bei einer EM-Endrunde noch nie getroffen, inklusive eines verschossenen Elfers bei der EURO 2021 im Achtelfinale gegen die Schweiz, bei dem die Franzosen aus dem Turnier flogen. Da er am Mittwoch mit einem dicken Pflaster auf der Nase schon wieder individuell am Trainingsplatz arbeitete, scheint ein Einsatz zumindest nicht ausgeschlossen. Auch das Posting "Ohne Risiko, keine Siege" des 25-Jährigen in den sozialen Medien befeuerte die Spekulationen.

Spielt Mbappé nicht, könnte Deschamps ihn durch Olivier Giroud ersetzen, der den Job schon in den letzten Minuten gegen Österreich übernahm. Der Stürmer hat extrem viel Turniererfahrung, es ist seine siebente Endrunde. Der Veteran ist aber selbst fraglich: Mit einer Adduktorenverletzung musste er am Dienstag das Training auslassen. "Ich denke in diesem Moment nicht an mich selbst. Ich denke an Kylian und an das Team", sagte der Stürmer.

Niederlande will "das Ding gewinnen"

Wie auch immer, als sicher gilt: Mit oder ohne Mbappé wird Frankreich ein starkes Team auf den Platz stellen und favorisiert sein. Das weiß auch der Gegner. "Die Menschen erwarten, dass Frankreich die EM gewinnt. Oder Spanien, Deutschland oder England. Aber Bayer Leverkusen war auch kein Favorit. Es geht darum, ob du als Mannschaft funktionierst oder nicht. Wir sind hier nicht, um fröhlich mitzuspielen. Wir sind hier, um das Ding zu gewinnen", verlautete Oranje-Flügelspieler Jeremie Frimpong. Und Tormann Bart Verbruggen ergänzte mit Blick auf den Weltmeister von 2018: "Wir haben vor niemandem Angst."

Die Fitness von Mbappé ist auch bei den Niederländern großes Thema. "Am Ende müssen wir einfach abwarten, ob er fit ist oder nicht. Sie haben aber auch so viele schnelle und technisch gute Spieler", sagte Abwehrspieler Stefan de Vrij. Sieben der jüngsten acht direkten Duelle endeten mit einer niederländischen Niederlage. Beim einzigen Sieg im November 2018 in Rotterdam in der Nations League (2:0) war jener Anthony Taylor Schiedsrichter, der auch am Freitag die Partie leiten wird.

Sieger fix im Achtelfinale

Selbstvertrauen bringen beide Teams mit. Die Franzosen nach dem hart erkämpften 1:0 gegen Österreich, die Oranjes nach dem mühevollen 2:1 gegen Polen, bei dem die Chancenverwertung besser sein hätte können und "Joker" Wout Weghorst erst in der 83. Minute die Erlösung brachte. Der Sieger am Freitag hätte sich aller Aufstiegssorgen in die K.o.-Runde entledigt. Verlieren die von Bondscoach Ronald Koeman trainierten Niederländer gegen die Franzosen erneut, haben sie wohl ein Endspiel am Dienstag gegen Österreich. Die ÖFB-Auswahl war am Freitag drei Stunden zuvor in Berlin im Duell der Punktlosen mit Polen gefordert.

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(APA)

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