Unwetterschäden beim TC Hörbranz: "Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen"

Die Sandsäcke stehen noch in großen Körben parat, entlang der Leiblach liegen noch die Wassersperren, abgesichert ebenfalls durch Sandsäcke auf dem Boden. Dass die Regenmassen hier ihr Unwesen getrieben zu haben, ist nicht zu übersehen - auch, wenn inzwischen die Sonne bei sommerlichen Temperaturen scheint.

Obmann entdeckte die Überflutung zufällig
Am Samstag hat Helmut Gorbach, Obmann des TC Hörbranz das Unheil an seinem geliebten Tennisplatz bemerkt. Und vermutlich gerade noch das Schlimmste verhindert. Nur durch einen Zufall ist er zum Platz, der direkt neben der Leiblach liegt, gefahren. "Bei Schönwetter stellt einer unserer Wirte immer den Müll nach draußen. Weil das Wetter schlecht war, war klar, ich müsste diesen Job erledigen, damit die Müllabfuhr die Abfälle mitnimmt", erklärt der Tennis-Fan. Als er vor Ort ankommt, sieht er bereits, wie das Wasser auf den Tennisplätzen steht - zu diesem Zeitpunkt noch nicht allzu hoch. "Gemeinsam mit meiner Frau habe ich dann erst einmal eine Hochwassersperre hinter unserem Vereinsheim eingerichtet, denn dort drohte das Wasser schon in unseren Technik-Raum zu laufen." Die Sperre hat gehalten und den Klub vor dem Schlimmsten bewahrt, wie sich später zeigen sollte.


Die Plätze konnte Gorbach nicht mehr schützen. Beim Lokalaugenschein wird deutlich: Vor allem der Sand und Schlamm, den die Leiblach mitbrachte, hat großen Schaden angerichtet. Auf allen Flächen liegt ein dünner Film Schlick. "Wir hatten aber auch hier noch Glück im Unglück, denn der Bach ist auf Höhe des Sportplatzes über die Ufer getreten. Ehe er also bei uns ankam, hat er schon Asphalt passiert und war somit etwas gefilterter. Vor vielen Jahren hatten wir auch schon einmal Wasser auf den Plätzen stehen - damals blieben aber rund 4 Zentimeter Schlamm zurück. Diesmal sprechen wir eher von Millimetern", so der Obmann.

Große Renovierungen sind nun nötig
Dennoch sind die Plätze gänzlich renovierungsbedürftig. "Der Aufwand entspricht in etwa einer Frühjahrssanierung. Erst einmal ist jetzt aber wichtig, dass die Plätze trocknen, damit wir sie betreten können." Der Schlamm muss dann vorsichtig abgetragen und der Platz gewalzt werden. Im Anschluss werden dann rund sechs Tonnen Sand auf der Anlage verteilt. Der Kostenaufwand für die gesamte Aktion beträgt rund 5.000 Euro. "Für uns als kleiner Verein ist das eine enorme Summe, die wir aufbringen müssen. Deshalb sind wir dankbar, dass uns sowohl die Gemeinde als auch der ASVÖ (Allgemeine Sportverband Österreich) bereits Hilfen zugesagt haben", freut sich Gorbach.

Auch in der Garage, in der die Arbeitsgeräte wie Walzen, Rasenmäher und Co. untergebracht sind, stand das Wasser rund einen halben Meter hoch. "Bislang weiß ich nur vom Rasenmäher, der kaputtgegangen ist. Die anderen Geräte haben ihren Motor offenbar weit genug oben." Diese Schäden sind außerdem von einer Versicherung abgedeckt - Tennisplätze hingegen kann man nicht versichern.
Mitglieder unterstützen die Aufräumarbeiten tatkräftig

"Die meisten Kosten entstehen in der Arbeitszeit, die er bedarf, die Plätze herzurichten", meint Gorbach. Am Dienstagmittag habe er deshalb eine Mail an alle Mitglieder ausgeschickt, mit der Bitte, sich an den Aufräumarbeiten zu beteiligen. Die positive Resonanz überrascht den Hörbranzer. "Bis zum Nachmittag hatten wir bereits 25 Zusagen. Das ist ein tolles Gefühl, darauf bin ich stolz." Wenn also alles nach Plan läuft und das Wetter hält, wird am Donnerstag bis in die späten Abendstunden hinein aufgeräumt. "Im Anschluss kann dann der Sand gebracht werden und wir richten die Plätze." Das ist auch wichtig, denn der Verein steckt mitten in der Meisterschaftssaison und braucht die Plätze zum Austragen der Spiele.

Auch, wenn der TC Hörbranz diesmal mit einem blauen Auge davongekommen ist, rechnet Gorbach damit, dass auch in Zukunft die Leiblach erneut über die Ufer treten könnte. "Unsere Plätze sind rund 50 Jahre alt. Deshalb ist für die nächsten Jahre eine Generalsanierung angedacht. Und in deren Rahmen sollten wir dann schon darüber nachdenken, spezielle Hochwasserschutzmaßnahmen zu ergreifen und etwa die Plätze zu ummauern und das Vereinsheim weiter zu schützen." Wie viel dahingehend geplant ist, konnte er beim VOL.AT-Besuch noch nicht sagen. "Das hängt von unseren finanziellen Mitteln ab. Die Maßnahmen werden sich auf einen mittleren sechsstelligen Betrag belaufen und das ist für unseren Verein eine riesige Summe."
(VOL.AT)
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