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René Benko: Ein Blick auf den Aufstieg und Fall des Immobilienmoguls

René Benko.
René Benko. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Zur Person: René Benko, der österreichische Unternehmer und Gründer der Signa Holding, erlebte einen kometenhaften Aufstieg im Immobilien- und Handelssektor.

René Benko (* 20. Mai 1977 in Innsbruck) ist ein bekannter österreichischer Unternehmer und Investor. Er gründete die Signa Holding, die als das größte Immobilienunternehmen Österreichs galt. Ab 2011 expandierte die Signa Holding stark nach Deutschland, Norditalien und in die USA mit dem Erwerb des Chrysler Buildings im Jahr 2019.

Im November 2018 erweiterte René Benko sein Portfolio und erwarb Anteile an den österreichischen Tageszeitungen "Kurier" (24,22 %) und "Krone" (24,5 %). Sein beruflicher Aufstieg wurde jedoch von zahlreichen Kontroversen begleitet. Im Jahr 2019 wurde Benko erstmals vom US-Magazin Forbes in die Liste der reichsten Menschen der Welt aufgenommen, mit einem geschätzten Vermögen von fünf Milliarden Dollar.

Insolvenz und Ermittlungen

Ende November 2023 meldete die Signa Holding Insolvenz an, gefolgt von mehreren Tochtergesellschaften. Die Schulden summieren sich auf mehrere Milliarden Euro und markieren den größten Bankrott in der österreichischen Geschichte. Im März 2024 stellte Benko persönlich einen Insolvenzantrag, der vom zuständigen Landesgericht in ein Konkursverfahren umgewandelt wurde. Gegen Benko laufen Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Österreich sowie mehrerer ausländischer Institutionen wegen Verdachts auf schweren Betrug, Geldwäsche und Insolvenzdelikte.

Herkunft und Ausbildung

René Benko wurde in Innsbruck geboren. Sein Vater war Gemeindebediensteter und seine Mutter Erzieherin. Er besuchte das Reithmanngymnasium und die Handels- und Wirtschaftsakademie (HAK) in Innsbruck, verließ jedoch die Schule ohne Abschluss. Bereits in jungen Jahren zeigte Benko Interesse an der Immobilienbranche und startete seine Karriere mit dem Ausbau von Dachböden zu Luxuswohnungen.

Unternehmerischer Werdegang

Zu seinen ersten Projekten gehörten der Ausbau des Wellnesshotels Lanserhof und das Fachärztezentrum Medicent in Innsbruck. 2001 gründete er gemeinsam mit Karl Kovarik die Immofina Holding, die später in Signa Holding umbenannt wurde. Die Signa Holding expandierte schnell und erwarb bedeutende Immobilien in Österreich und Deutschland.

Kontroversen und Verurteilungen

2012 wurde Benko wegen versuchter verbotener Intervention zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt. 2014 wurde das Urteil vom Obersten Gerichtshof bestätigt. Trotz dieser Rückschläge setzte Benko seine Expansion fort und erwarb zahlreiche bedeutende Immobilien und Handelsunternehmen.

Engagement im Handel und Medien

Ab 2013 erweiterte Benko seine Aktivitäten auf den Einzelhandel und erwarb die Karstadt-Warenhauskette sowie Anteile an Galeria Kaufhof. 2018 kaufte die Signa Holding Anteile an den österreichischen Tageszeitungen "Kurier" und "Krone".

Rückzug und Insolvenz

Im November 2023 trat Benko als Beiratsvorsitzender der Signa Holding zurück. Die darauffolgende Insolvenz der Signa Holding und ihrer Tochtergesellschaften markiert einen dramatischen Wendepunkt in seiner Karriere. Benko steht nun im Fokus umfangreicher Ermittlungen und Gerichtsverfahren.

Privatleben und Auszeichnungen

René Benko ist verheiratet und hat mehrere Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Österreich. Trotz seiner geschäftlichen Erfolge und der Aufnahme in die Liste der reichsten Menschen der Welt, wird seine Karriere von zahlreichen rechtlichen und finanziellen Problemen überschattet. Benko wurde für seine unternehmerischen Leistungen mehrfach ausgezeichnet, unter anderem als "Immobilienmanager des Jahres" und für seine Beiträge zur Wirtschaftsentwicklung in Österreich und Deutschland.

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