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Zweiter Boeing-Whistleblower unerwartet verstorben

Schon der zweite verstorbene Whistleblower von Boeing (Symbolbild)
Schon der zweite verstorbene Whistleblower von Boeing (Symbolbild) ©REUTERS/CANVA
Joshua Dean, ehemaliger Boeing-Whistleblower und Qualitätsprüfer bei Spirit Aerosystems, ist unerwartet verstorben, nachdem er schwerwiegende Mängel in der Boeing 737-Max Produktion aufgedeckt hatte.

Joshua Dean, ein 45-jähriger Qualitätsprüfer bei Spirit Aerosystems und ehemaliger Boeing-Whistleblower, ist unerwartet an den Folgen einer schweren Infektion verstorben. Dean, der in Wichita, Kansas, lebte, hatte zuvor erhebliche Mängel in der Produktion des Boeing 737-Max aufgedeckt.

Diese Nachricht trifft die Luftfahrtindustrie hart, insbesondere da es bereits der zweite Todesfall eines Boeing-Whistleblowers in diesem Jahr ist. Bereits im März sorgte der Tod eines Boeing-Whistleblowers kurz vor seiner zweiten Zeugenaussage für Wirbel.

Aufdeckung schwerwiegender Sicherheitsmängel

Dean arbeitete seit 2019 bei Spirit Aerosystems und hatte Mechanikern vorgeworfen, unsachgemäß Löcher in das hintere Druckschott der 737-Max-Rümpfe gebohrt zu haben. Trotz seiner Warnungen an die Unternehmensführung blieben seine Bedenken größtenteils ungehört, was schließlich zu seiner Entlassung führte. Dean, der sich stets für höchste Sicherheitsstandards einsetzte, reichte daraufhin eine Beschwerde bei der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA sowie beim Arbeitsministerium ein.

Die kritische Situation bei Spirit Aerosystems und Boeing

Der Vorfall und die anschließende Entlassung Deans warfen ein Schlaglicht auf die angespannten Verhältnisse bei Spirit Aerosystems und Boeing, speziell, nachdem ein Rumpfteil einer 737-Max während eines Fluges verloren ging. Die FAA leitete eine Untersuchung ein, und die Kontroversen um die Qualitätskontrolle beider Unternehmen wurden öffentlich intensiv diskutiert. Dean hatte im "Wall Street Journal" kritisiert, dass bei Spirit "bekannt [ist], dass man versetzt wird, wenn man zu viel Lärm und zu viel Ärger macht." Er fügte hinzu: "Es bedeutet zwar nicht, dass Dinge außer Acht gelassen werden, aber sie wollen nicht, dass man alles findet und aufschreibt."

Kampf um Gerechtigkeit und Transparenz

Sein Anwalt, Brian Knowles, betonte, dass Dean erheblichen Mut bewiesen hatte, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Die Luftfahrtgemeinschaft, so Knowles, verliere mit Dean eine entscheidende Stimme für die Sicherheit in der Branche.

(VOL.AT)

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