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Treffen sich zwei Vorarlberger in Brüssel – "der oane schaut ufs Geld ..."

Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Am Dienstag tagte ein "Jumborat" der EU-Finanz- und Sozialministerien in der belgischen Hauptstadt. Mit Johannes Rauch und Magnus Brunner vertrat Vorarlberger Polit-Kompetenz die österreichischen Agenden, was die beiden Minister mit einer humorvollen Videobotschaft untermauern.

Die Wirtschafts- und Finanzministerinnen und -minister der EU haben ihr Ratstreffen am Dienstag in Brüssel in ungewöhnlicher Konstellation gestartet: Sie berieten in einer gemeinsamen Sitzung mit den Sozialministerinnen- und ministern über die Auswirkungen von sozialen Investitionen auf das Wirtschaftswachstum. Für Österreich nahmen Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) teil. VOL.AT erhielt von den beiden Vorarlberger Spitzenpolitikern eine humorvolle Videobotschaft aus der belgischen Hauptstadt.

Hintergrund des sogenannten "Jumborates" ist die kürzlich beschlossene mögliche Berücksichtigung sozialer Ausgaben bei der Einhaltung der EU-Schuldenregeln. Wenn ein EU-Land die sogenannten Maastricht-Kriterien zu Schuldenquoten nicht einhält, kann die EU-Kommission ein Defizitverfahren einleiten. Nach der Reform können die Mitgliedstaaten Ausgaben beispielsweise für Bildung aus den Schulden herausrechnen lassen. Dies wird von Fall zu Fall entschieden.

Gemeinsamer Jumborat als Modell für die Zukunft

"Die Wettbewerbsfähigkeit in Europa ist eine der Grundlagen für Stabilität und Sicherheit, auch für unsere Sozialsysteme", erklärte Brunner vor dem Ratstreffen in Brüssel an der Seite Rauchs. Er freue sich, "dass wir gemeinsam hier sind, dass die Sozialminister unserer Einladung gefolgt sind und wir gemeinsam über die Zukunft der Sozialsysteme diskutieren." Der gemeinsame "Jumborat" könnte auch ein Modell für die Zukunft sein.

Die beiden Vorarlberger Minister vertraten Österreich beim EU-Jumborat. ©handout/Pendl

"Sozialinvestitionen rechnen sich, wir können das belegen und nachvollziehen", ergänzte sein Regierungskollege Rauch. "Ich bin froh, dass wir uns heute austauschen über die konkrete Ausgestaltung der EU-Fiskalregeln." "Unser Jumbomeeting wird unser Engagement und die Bedeutung von sozialen Investitionen bestätigen", erklärte auch EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni vor dem Treffen. Wichtig sei dabei die Frage: "Wie definieren wir unsere Sozialpolitik und wie beziehen wir sie ein?"

Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch und Finanzminister Magnus Brunner. ©handout/Pendl

Nach der Zweier-Ratssitzung haben sich die Wirtschafts- und Finanzminister und -ministerinnen über die Umsetzung der Corona-Aufbaufazilität sowie die neue Ukraine-Fazilität ausgetauscht. Diese ist mit 1. März in Kraft getreten. Laut Ratsangaben wird die erste Auszahlung über 4,5 Milliarden Euro an die Ukraine ohne Bedingungen noch in diesem Monat fließen, um die dringendsten Bedürfnisse zu erfüllen.

(APA, Red.)

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