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“Deathbots”: Verstorbene Angehörige digital wieder zum Leben erweckt

Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona am 26. Februar 2024 präsentiert die Deutsche Telekom AG ein KI-generiertes Hologramm namens “Conceptt”, das einen Videoanruf signalisiert.
Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona am 26. Februar 2024 präsentiert die Deutsche Telekom AG ein KI-generiertes Hologramm namens “Conceptt”, das einen Videoanruf signalisiert. ©Pau Barrena / AFP
Künstliche Intelligenz soll es nun ermöglichen, verstorbene Angehörige digital wieder zum Leben zu erwecken. Eine Studie warnt jedoch vor den potenziellen Risiken dieser "Deathbots" und ihrer möglichen Auswirkungen auf die Gesellschaft.

Mithilfe künstlicher Intelligenz können Persönlichkeiten verstorbener Personen imitiert werden. Die sogenannten “Deathbots” lassen die Toten digital wiederauferstehen.

Um den Charakter von Verstorbenen imitieren zu können, muss der Chatbot zunächst trainiert werden. Dazu werden ihm E-Mails, Nachrichten, Social-Media-Posts oder Sprachdateien der verstorbenen Person “gefüttert”.

Dienste wie “Here After” bieten genau diese Funktion an. Diese App aus den USA stellt einige Fragen und bittet um das Hochladen von Audiodateien. Anschließend ist der personalisierte Chatbot einsatzbereit. Hinterbliebene können dann mit Hilfe der KI mit dem Chatbot interagieren, als wäre die verstorbene Person noch am Leben. Das berichtet der “Standard”.

Fachwelt zeigt sich skeptisch

Jed Brubaker, Assistenzprofessor für Informationswissenschaften in Colorado, und Meredith Morris von Googles DeepMind, betrachten die sogenannte “Grief Tech” eher skeptisch. In ihrer Studie argumentieren sie, dass “Die generativen Geister” zwar Trost für die Hinterbliebenen bieten könnten, jedoch bestehe das Risiko, davon abhängig zu werden. Dadurch könne ein gesundes Fortführen des eigenen Lebens beeinträchtigt werden.

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Brubaker warnt davor, dass eine solche Abhängigkeit dazu führen könnte, dass Verstorbene als Gottheiten oder Engel betrachtet werden. Dies könnte wiederum dazu führen, dass sie verehrt werden und die Ratschläge der KI blind akzeptiert werden. Diese Ratschläge seien jedoch unzuverlässig und könnten schädlich sein. Die beiden Experten bezeichnen solche KI-Anwendungen auch als “Deathbots”.

Brubaker zweifelt daran, dass die Mehrheit der Menschen Interesse an der Nutzung dieser KI-Technologie hat. Viele könnten diese Vorstellung unheimlich und etwas eigenartig finden.

Hollywood als Negativbeispiel

Die Forschenden beziehen sich in ihrer Studie auf Hollywood als Negativbeispiel. Sie erklären, dass durch die Bildgenerierung der KI verstorbene Schauspieler “wiederbelebt” werden können, sodass sie auch nach ihrem Tod noch in Filmen auftreten können. Dies war einer der Gründe für den Streik der Filmbranche im Jahr 2023.

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Die Nutzung von “Deathbots” könnte den Angehörigen Schaden zufügen. Ein Beispiel hierfür ist die Wiederbelebung des im Jahr 2008 verstorbenen Komikers George Carlin mithilfe der KI-Technologie. Ein Fan erstellte ein Programm namens “I’m glad I’m dead”. Laut der Studie der Forschenden wurde die Tochter des Verstorbenen durch diese Wiederbelebung traumatisiert.

Die Verwendung von Deathbots birgt auch ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Hinterbliebene könnten in Angst und Schrecken versetzt werden, wenn sie plötzlich einen Anruf von der Stimme eines verstorbenen Familienmitglieds erhalten. Dadurch sind die Angehörigen gefährdet, Opfer von Belästigung, Stalking und Betrug zu werden.

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