Dornbirn plant Kauf des Kapuzinerklosters für 4,4 Millionen Euro
Es ist ein ungewöhnlicher Schritt: Ein Kloster wechselt den Eigentümer, und das auch noch in Vorarlberg. Doch genau das steht in Dornbirn kurz bevor. Seit knapp einem Jahr laufen die Vorbereitungen für den Kauf des alten Kapuzinerklosters, und schon bald könnte der Vertrag unterzeichnet werden. Die Stadt Dornbirn befindet sich dabei auf der Zielgeraden, wie Vizebürgermeister Julian Fässler gegenüber dem ORF Vorarlberg bestätigt. Der Kaufpreis beläuft sich auf 4,4 Millionen Euro und soll am Donnerstag in der Stadtvertretungssitzung beschlossen werden.
Geschichte des Klosters
Das Kapuzinerkloster in Dornbirn wurde im Jahr 1894 von Adolf Rhomberg gestiftet, der von 1890 bis 1918 Landeshauptmann von Vorarlberg war. Nach der Genesung seiner Frau Anna von einer schweren Krankheit wollte er der Stadt etwas Gutes tun und ließ das Kloster errichten. Im Jahr 2004 wurde es dann an die Franziskanerprovinz Posen in Polen übergeben.
Architektur und Nutzung
Das Kloster, das dem Kapuzinerorden gehört und der Deutschen Kapuzinerprovinz in München zugeordnet ist, wurde dem Heiligen Josef geweiht. Es besteht aus einem einfachen Saalbau mit angebauten Klostertrakten und beherbergt unter anderem die Gruft des Stifterehepaares in der Marienkapelle. Seit 2004 wird das Kloster von Franziskanern aus Polen genutzt. Die wenigen dort lebenden Padres können laut Vizebürgermeister Fässler grundsätzlich bleiben. Er schlägt sogar eine gemeinsame Nutzung von Stadt und Franziskanern vor.
Pläne für die Nutzung
Die Stadt Dornbirn hat konkrete Pläne, wie sie das Kloster in Zukunft nutzen möchte. Vizebürgermeister Fässler nennt beispielsweise die Musikschule, das Standesamt und Weiterbildungszwecke als mögliche Nutzungen. Doch es soll sich auch Zeit genommen werden, um Ideen zu sammeln und sich für das Beste zu entscheiden.
Einverständnis und Bedenken
Medienberichte zufolge, sind sowohl die SPÖ als auch die Grünen in Dornbirn mit dem Verkauf einverstanden und haben bereits Ideen für die Nutzung eingebracht. Bei der Katholischen Kirche hingegen gibt es wenig Begeisterung. Sie war weder in die Verkaufspläne noch in die zukünftige Nutzung des Klosters involviert und sucht nun das Gespräch mit Stadt und Orden.
(VOL.AT)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.