Wie sehen Vorarlberger eine mögliche Legalisierung von Cannabis?

Darum geht's:
- Die Grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling fordert die Legalisierung von Cannabis.
- Einige Vorarlberger sehen die medizinische Verwendung von Cannabis positiv.
- Umfrageteilnehmer sehen auch die Gefahren des Überkonsums und befürchten negative Auswirkungen auf die Jugend.

Grüne Bewegung: Schilling für Legalisierung
Lena Schilling, grüne EU-Spitzenkandidatin und bekannte Ex-Lobau-Aktivistin, sorgt mit einer Aussage zur Legalisierung für Aufsehen. Gegenüber "Heute" offenbarte Schilling, dass sie eine Legalisierung von Cannabis befürwortet, was sie als Unterstützung einer anderen "grünen Bewegung" beschreibt. Sie steht im Einklang mit den langjährigen Bemühungen der Grünen, Cannabis-Produkte in Österreich zu entkriminalisieren. Doch wie sehen Vorarlberger das Thema? VOL.AT hat sich in der Dornbirner Innenstadt umgehört.

Vorarlberger Stimmen: Pro und Contra Cannabis
Corina Winner aus Dornbirn spricht sich für eine Legalisierung aus, vorausgesetzt, es gibt klare Regelungen. "Es wird ja sowieso produziert und konsumiert und so hält man es vielleicht ein bisschen in Grenzen", argumentiert sie. Eine Legalisierung wäre für sie durchaus denkbar, wenn der Konsum kontrolliert wird.

Regina Czapek aus Höchst findet sich in einer neutralen Position wieder, sieht aber die Notwendigkeit von Regeln bei einer möglichen Legalisierung. Besonders die medizinische Verwendung von Cannabis sieht sie positiv: "Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass es nützt, wenn man es wirklich richtig einsetzt", gibt sie gegenüber VOL.AT zu verstehen.

Peter Cernek aus Dornbirn zeigt sich gespalten. "Wenn es für gesundheitliche Zwecke dient, sage ich okay. Aber Übergenuss ist natürlich auch nicht gut", erklärt er. Er war längere Zeit in Peru und hat dort beobachtet, wie Coca-Blätter zur Leistungssteigerung genutzt werden. Das lässt ihn Parallelen zu einer kontrollierten Cannabis-Nutzung ziehen. Die richtige Dosierung sei wichtig, betont er.
Video: Soll Cannabis legalisiert werden?

Aurel Marton aus Altach lehnt eine Legalisierung ab. Es handle sich um ein Betäubungsmittel, gibt er zu verstehen. Er beobachte immer wieder, dass Jugendliche, unnötigerweise Marihuana konsumieren. "Das wieder verfügbar zu machen, ist, glaube ich, schädlich für die Gesellschaft", meint er. Auch mit Regelungen sieht er es kritisch.

Robert Ciobano aus Dornbirn steht einer Legalisierung positiv gegenüber und zieht Vergleiche zum Alkoholkonsum. Er sieht etwa auch die Führerscheinabnahmen kritisch, wenn man zwar nüchtern ist, aber Cannabis im Blut hat. "Da sollte man schon irgendwie einen Grenzwert festlegen", meint er. Er plädiert für klare Richtlinien, um potenzielle Risiken zu minimieren. "Also unter 18 würde ich das jetzt nicht erlauben", betont er. "Weil auch das Gehirn ist noch nicht ausgewachsen. Und das schädigt ja."
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(VOL.AT/Mirjam Mayer und Luna Winder)
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